Das ganze verkehrte Wesen

Das ganze verkehrte Wesen

 

Ein weiterer warmer Novembertag in diesem zu kalt geratenen Frühling. Menschenleere Straßen in meinem Wohnviertel, ein trostloses Kinderfest, das in der Planung sicherlich Sonnenschein verdient hatte und vergessene Gefühle, die sich neben der kriechenden Kälte bemerkbar machen wollen. Sie wählen den ihnen in langen Jahren der Sozialisation und Selbstdisziplinierung aufgezwungenen Weg und mein Verstand beginnt mir Streiche zu spielen. O Einsamkeit, du oft besungene! Egal wie oft ich versuche diese neuerliche poetische Regung, deren Sackgasse mir sogleich offenbar wird, zu unterdrücken: O Einsamkeit, du oft besungene!

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letzte Rodung

letzte Rodung

das Fenster als Weg,
wenn die Mündigkeit
sich müde gesiegt
hat –
die Dunkelheit gibt
die Illusion frei, dass dort
wilde Natürlichkeit liegt
und die Kreatürlichkeit schiebt
sich magiegläubig vor.

wie war noch gleich
dieses eine Wort
aus dem romantischen Hort-
fund im Regal,
das wieder alles vereint
und mich dann vermeintlich befreit?

wo Licht und Schatten sich gatten,
steht ein Mensch und spricht.

nivellierende Novalisierung

nivellierende Novalisierung

schon gewesen, nie gewesen
im Wald gefunden
auf der Flur
dem Flur
zur Halle, zur Halle!

Versuch, Sterne zu sehen
mit Kopfstoß an der Leuchtreklame
ja, ich weine, ja ich warne
seht mich leiden
lasst mich
lasst mich so sein

Last sein! Last sein!
solange keine Sterne stehen
nein, ich bleibe