Luftverdichtung

Luftverdichtung

sonderbar ist,
dass die Stille
vor dem Fenster
glauben lässt,
dass in den Dingen
Lieder singen.

wunderbar ist,
wie die Lieder
aus der Stille
hörbar sind
und in mir schwingen,
wieder bringen,

was so lang verloren schien.
Bilder dringen
durch die Lider
meiner fest ver-
schloss'nen Augen.
meine Lungen
atmen wieder
Gotteskraft ver-
leih'ne Lüfte
und die Düfte
dieser großen
weiten Welt.
ja doch, ja:
wie man sich hält.

letzte Rodung

letzte Rodung

das Fenster als Weg,
wenn die Mündigkeit
sich müde gesiegt
hat –
die Dunkelheit gibt
die Illusion frei, dass dort
wilde Natürlichkeit liegt
und die Kreatürlichkeit schiebt
sich magiegläubig vor.

wie war noch gleich
dieses eine Wort
aus dem romantischen Hort-
fund im Regal,
das wieder alles vereint
und mich dann vermeintlich befreit?

wo Licht und Schatten sich gatten,
steht ein Mensch und spricht.

nivellierende Novalisierung

nivellierende Novalisierung

schon gewesen, nie gewesen
im Wald gefunden
auf der Flur
dem Flur
zur Halle, zur Halle!

Versuch, Sterne zu sehen
mit Kopfstoß an der Leuchtreklame
ja, ich weine, ja ich warne
seht mich leiden
lasst mich
lasst mich so sein

Last sein! Last sein!
solange keine Sterne stehen
nein, ich bleibe