Kunstgedicht

Zweifel am
Sinn des Projekts
führen zu seiner
Unter-
brechung.

Die Form, die
ein Gedicht
behauptet,
mag
täuschen.

Bei Verstand?

Die Kälte draußen, die
hereinströmt, wenn ich eines der
deckenhohen Fenster weit öffne,
sorgt – sagt der angenommene Laie in mir –
für eine große Klarheit der Luft, die
sich auf den Kopf überträgt.

Wenn ich durch die Stadt
oder über das Land
wandle,
öffne ich
meinen Mantel von Zeit zu
Zeit und atme tief,
mich an der Klarheit erfreuend,
dass ich von dieser Klarheit weiß.

Was sagen Sagen des klassischen Altertums?

Also, es verhält sich folgendermaßen. Ich habe mir etwas überlegt, denn etwas musste sich hier endlich ändern. Das, was ich mir überlegt habe, heißt “Was sagen Sagen des klassischen Altertums?”. Der Name ist ein Schnellschuss. Aber so wird es laufen: Ich nehme mir in der nächsten Zeit (zunächst möglichst täglich, nach zwei Wochen in einer noch zu definierenden Regelmäßigkeit) Gustav Schwabs “Sagen des klassischen Altertums” zur Hand, lese darin und verlasse den Schreibtisch nicht, bis nicht ein Gedicht oder etwas Ähnliches dabei entstanden ist. Wer mitlesen will und sich von seinem Regal im Stich gelassen fühlt, hat hier dazu die Möglichkeit.

Nun mag der Name dieses Vorhabens suggerieren, dass hier ein sehr analytisches, die Sagen möglichst treffend auslegendes Ziel verfolgt werde. Dem ist nicht so. Das soll hier keine akademische Arbeit werden. Der Name sollte vielleicht verändert werden. Besser noch vielleicht aber nicht. Denn es soll ja etwas freigelegt werden, was in diesen Sagen steckt, was sie sagen, wem und aus welcher Perspektive auch immer im Einzelfall. Wir werden sehen. Das wird eine Reise, ohne zu wissen, wo – vom Ende des Buches abgesehen – das Ziel ist, aber mit der Gewissheit, dass es weitergehen muss und soll, weil der Wille vorhanden ist. Es ist sicherlich bis zu einem gewissen Grad ein Übungsszenario, hoffentlich aber auch mehr als das, wenn dieser Griff in Pandoras Büchse gestattet ist, ohne dass man mir auf die Finger klopft.

Und damit sind wir ja im Geschehen und der Größe gaukelnden Worte für heute genug. Ab morgen sollen Taten folgen und ein erster Beleg meiner Tätigkeit in Bildform jetzt als Versprechen das Schlusswort haben …

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