gedichte

  • Herakles und Eurytos
    Wieder in Theben zeigt sich, dass, deine Ehe zu retten,
    nicht wird gelingen. Zu groß bleibet auf ewig die Schuld.
    Munter begibst du dich dennoch auf Brautschau und findest Iole,
    Tochter Eurytos', der einst Lehrer am Bogen dir war.
    Ihre Hand in dem Wettkampf des Vaters gewinnen kannst leicht du.
    Dieser jedoch hat nun Furcht, fürchtet den Wahnsinn in dir.
    Als man die Braut dir verweigert, bricht dieser tatsächlich hervor und
    tötet den Bruder der Braut. Freund war er dir bis zuletzt.
    Wieder ist unkontrollierbar dein Zorn, das Unrecht beherrscht dich.
    Heldenhaft soll ich dich seh'n, sehe jedoch nur die Wut.
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  • Sie siebente, achte und neunte Arbeit des Herakles
    Stier und Stuten, Amazonen: Nichts hält je dir und
    deinen Kräften stand. Herrlicher Herakles. Held.

    (Aus: Die Heraklessage. Kurznachrichten an Herakles)

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  • Die vierte Arbeit des Herakles bis zur sechsten
    Eber, Zentauren, Augias' Stall und raubende Vögel:
    Nichts hält dich auf, mein Held — Leichtigkeit krönet dein Haupt.
    Kurz nur sei dennoch Chiron erwähnt, den aus einem Versehen
    folgend vergiftet du hast. Denke an ihn auf dem Weg.
    Sterben wollte er in deinen Armen trotz allem,
    konnte — unsterblich — nur nicht. Leidend ließt du ihn zurück.

    (Aus: Die Heraklessage. Kurznachrichten an Herakles)

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  • Die drei ersten Arbeiten des Herakles
    Zehn ist die Zahl der Werke, die du für deinen Halbbruder
    leisten musst, obwohl du ihn für unwert ansiehst.
    So ist das, wenn man ein Halbgott nur ist. Du bist freier als Menschen
    wenig nur: Eines Gotts Wort ist für dich auch Gesetz.

    Deine ersten Taten habe ich wohl vernommen.
    Löwe, Hydra und Hirsch prüfen dein Heldsein noch kaum.

    (Aus: Die Heraklessage. Kurznachrichten an Herakles)

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  • Herakles und Eurystheus
    Zeit heilt alle Wunden, sagt man gemeiniglich, oder?
    Deinen Kindesmord auch? Glauben kann ich dir das nicht.
    Meine Gedanken sind bei der glücklosen Gattin Megara
    dessen Mann blind im Wahn alles zernichtet, zerstört.

    (Aus: Die Heraklessage. Kurznachrichten an Herakles)

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  • Herakles im Gigantenkampf
    Gaia bedrängt auf Rache sinnend mit Riesen den Himmel.
    Zeus nutzt in diesem Streit dich als ein Werkzeug für sich.
    Denn ein Sterblicher ist für den Tod der Giganten vonnöten.
    Hintergründe des Kampfs? Interessieren dich nicht.

    (Aus: Die Heraklessage. Kurznachrichten an Herakles)

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  • Herakles’ erste Taten
    Räuber und Ungeheuer zu bekämpfen, entscheidest
    du, da dieses als Weg tugendhaft wahrlich doch ist.
    Haut und auch Rachen des ersten Löwen, den du bezwingest,
    trägst als Trophäe du stolz, Weiteres Gutes folgt bald.

    (Aus: Die Heraklessage. Kurznachrichten an Herakles)

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  • Herakles am Scheideweg
    Sollte man der Glückseligkeit folgen oder ist sie dann
    eigentlich liederlich nur? Leben heißt, dass man sich's wählt.
    Arbeit und Mühe verspricht dir der andere Weg für die Zukunft.
    Tugend verheißt dir den Lohn, niemals einst reuig zu sein.

    (Aus: Die Heraklessage. Kurznachrichten an Herakles)

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  • Die Erziehung des Herakles
    Jason gleich erhieltest du eine Heldenerziehung.
    Deine Stärke jedoch führte zum Tod im Affekt.
    Einer deiner Lehrer schied durch deine unbändige
    Kraft aus dem Leben und dich schickte man besser aufs Land.

    (Aus: Die Heraklessage. Kurznachrichten an Herakles)

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  • Herakles der Neugeborene
    Armes Kind, möchte man sagen, hört man Teresias' Worte:
    Größte Taten und Lohn – klar schon am Lebensbeginn.

    (Aus: Die Heraklessage. Kurznachrichten an Herakles)

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  • Auftakt
    Glücklicher Herakles: Denn die Argonauten verließest
    du noch zur rechten Zeit. Jason verdarb von dir fern.

    (Aus: Die Heraklessage. Kurznachrichten an Herakles)

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  • Salmoneus
    Salmoneus dient letztendlich als noch ein Exempel
    altbekannter Lehr': Übermut tut dir nicht gut.
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  • Niobe
    Glücklich konntest du dich schätzen und tatst dies auch zu sehr:
    Göttin wolltest du sein, wurdest jedoch nur ein Fels.
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  • Pelops
    Pelops, dein Sieg im Kampf mit Önomaos zeigt deutlich:
    Glück, das sich wiederholt, sagt für die Zukunft noch nichts.
    Vierzehn Siege im Rennen gegen die Freier der Tochter
    wurden es schließlich nicht. Pelops gewann die Braut.
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  • Tantalos
    Hunger und Durst hast du, Tantalos, fürchtest Zerquetschung zudem noch.
    Hochmutes Schulden zahlst du — Warnung uns allen bist du.
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  • Meleager und die Eberjagd. Zum Verhältnis der Geschlechter gestern bis heute
    Meleager zeigte seinen tiefen Respekt für
    Atalantes Geschick — sie traf den Eber zuerst.
    Seine Onkel wünschten solche Achtung für Frauen
    allerdings keineswegs, stellten sich ihm in den Weg.
    Meleager musste sie töten, um die Trophäe
    seinem Willen gemäß ihr zu verehren, nicht sich.
    Dieses reizte jedoch dann die liebende Schwester Althaia.
    Rächend die Brüder am Sohn, tötet sie dessen Idee?
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  • Abschied
    Jason, oh Jason. Ich glaubte an dich, muss aber nun sehen:
      Beste Erziehung genügt letztlich dann später doch nicht.
    Guter Heldenzucht entwachsen stürztest du doch
      tiefer ins Unheil als tief. Ratlos lässt du uns zurück.
    
    Jason, oh Jason, was lehrst du uns nur? Dass besser genügsam
      man sei? Dass jeder einst fällt, rein zu sein, niemand vermag?
    Rätselhaft bleibt, wozu man dies alles, das Leben genannt wird,
      leben soll, wenn selbst der Held endlich der Sünde verfällt.
    
    Blickend dir nach, oh Jason, mein Jason, will ich bescheiden
      werden: edel und gut, einfach wohl auch und sehr still.

    (Aus: Die Argonautensage. Kurznachrichten an Jason)

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  • Jasons Ende
    Jason, oh Jason, wie endest du nur? Akastos besteigt statt
      deiner zuhause den Thron. Flüchten musst du nach Korinth.
    Kinder bekommst du gar drei mit Medea. Doch bald schon blickst sehnend
      du auf die Jugend, die schön, lieblich und frisch dir erscheint.
    
    Wieder begehrst du die Tochter des Königs, Glauke mit Namen.
      Deine Werbung um sie hat auch tatsächlich Erfolg:
    Kreon, der Vater, gibt ihre Hand dir und du sprichst erst jetzt mit
      deiner Gemahlin und lügst ihr was vor. Jason, oh Jason, warum?
    Glaubtest du wirklich, es hätte Erfolg? Medea durschaut dich,
      weiß, was geschieht, und verflucht deine Vermählte und dich.
    
    Kreon verweist sie darauf noch des Landes, der Wahnsinn ergreift sie:
      Listig vergiftet sie so Vater und Tochter, die Braut.
    Damit jedoch ist Medea zufrieden noch nicht und so mordet
      sie auch die Kinder dahin. Jason, du kommst hier zu spät:
    Fliehen siehst du Medea nur noch, kannst nicht mehr so hoffen,
      rächend zu finden die Ruh'. Stürz in dein Schwert dich darum.

    (Aus: Die Argonautensage. Kurznachrichten an Jason)

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  • Letzte Abenteuer der Helden
    Schiffbruch und andere Hürden erschweren den Heimweg im Weitern,
    auf dass du endlich verstehst: Wunder sind's, Planungen nicht.

    (Aus: Die Argonautensage. Kurznachrichten an Jason)

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  • Neue Verfolgung der Kolcher im Land der Phäaken
    Schutz durch Alkinoos schafft euch der Fakt geschwinder Vermählung.
    Und die Verfolger tun was? Bleiben aus Angst schlicht vor Ort.
    Ohne Medea nicht zu fahren, ist ihnen ein Leichtes:
    Frieden lieben sie sehr, meiden zuhause den Zorn.
    Mag auch Aietes fluchen daheim, so fern ist er ihnen.
    Gut wirkt nun für den Moment alles. Drum, Jason, brich auf.

    (Aus: Die Argonautensage. Kurznachrichten an Jason)

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  • Weitere Heimfahrt der Argonauten
    Habt ihr sogar getrotzt der Gefahr von Charybdis und Skylla?
    Denkt stets daran: Die Gefahr findet ihr immer in euch!

    (Aus: Die Argonautensage. Kurznachrichten an Jason)

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  • Die Argonauten, verfolgt, entkommen mit Medea
    Einmal gefrevelt führe kein Weg zurück, sagt Medea,
    während umzingelt ihr seid, Umkehr unmöglich für euch.

    Folglich dann lockt in den Hinterhalt ihr den Bruder, Absyrtos,
    welcher euch eifrig verfolgt, mordet ihn kläglich dahin.
    War denn tatsächlich jedoch, die Umkehr für euch so unmöglich?
    Wäre nicht Buße der Weg? Buße, die Gnade erhofft?
    Wär denn der Vater Aietes, so gänzlich des Worts nicht empfänglich?
    Jason, Medea, ich weiß, Liebe lässt euch nicht die Wahl.

    Ob es so kommen musste, frag ich mich dennoch bisweilen.
    Tiefer und tiefer führt euch nun die Gewalt mit hinab.

    (Aus: Die Argonautensage. Kurznachrichten an Jason)

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  • Medea raubt das goldene Vlies
    Deine gefundene Gattin verschafft dir das goldene Vlies, ja,
    aber dein Feind wird nicht ruh'n ohne den letzten Versuch,
    dich und die deinen zu schlagen, in letztem verzweifelten Akte.
    Fasse dich, Jason, sei schnell. Schütze die Gattin in spe.

    (Aus: Die Argonautensage. Kurznachrichten an Jason)

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  • Jason erfüllt des Aietes Begehr
    Freue nur kurz dich über deine bestandene Probe,
      nach dem so glorreichen Sieg, den das Vertrauen errang.
    Manche Siege erringst nur zum Schein du, der Hinterhalt wartet.
      Glaube nicht, dass du den Preis glücklich errungen schon hast.

    (Aus: Die Argonautensage. Kurznachrichten an Jason)

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  • Jason und Medea
    Junge Liebe tastet voll Vorsicht einander ab und
      sucht nach dem Zugang zum Herz. Suche und finde, mein Held!
    Deine Medea tut Gleiches, du merkst ihr zitterndes Fühlen,
      ebne ihr Wege zu dir, ebne ihr Wege zu dir.

    (Aus: Die Argonautensage. Kurznachrichten an Jason)

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  • Der Rat des Argos und Medeas Hilfsversprechen
    Sieh, wie die Dinge sich fügen: Argos bringt dir die Medea,
      diese kennt Tränke und hilft. Liebe treibt alles voran.
    Mag Medea auch schwanken, ob ihres Verrats an der Heimat,
      muss verliebt sie zuletzt deiner erbarmen sich doch.

    (Aus: Die Argonautensage. Kurznachrichten an Jason)

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  • Jason im Palast des Aietes, mit Medea und Aietes
    Heimlichkeit bringt dich voran, kein Zweifel daran besteht wohl.
      Denke jedoch auch daran, was als Entdeckter du tust.
    Freue dich, wenn dich die Liebe errettet aus sich'rem Konflikte.
      Wette jedoch nicht darauf. Zeit braucht Medea zunächst.
    Gehe daher auf die Forderung ein, die Aietes aufstellet,
      schaffe die nötige Zeit so dir für weiteren Rat.

    (Aus: Die Argonautensage. Kurznachrichten an Jason)

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  • Weitere Abenteuer
    Weiter und weiter und weiter geht deine Reise zum Ziele,
      wenn du den Blick nicht abkehrst. Meide Verlockungen stets.

    (Aus: Die Argonautensage. Kurznachrichten an Jason)

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  • Der Symplegaden Lehre
    Merke dir, Menschlein, dass die Natur Beherrscherin bleibet —
      über die Deinen und dich. Füge in allem dich ihr.

    (Aus: Die Argonautensage. Kurznachrichten an Jason)

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  • Phineus und die Harpyen
    Lerne, dass selbst die Rache eines Tages ermüdet.
      Ewig bleibt niemand voll Hass — nutze entsprechend die Chance:
    Söhne dich aus mit dem Feind längst vergangener Zeiten,
      seht euch dann an, was euch bleibt. Zukunft erwartet euch noch.

    (Aus: Die Argonautensage. Kurznachrichten an Jason)

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  • Pollux und der Bebrykenkönig oder: Gegen die Verbissenheit
    Was lehrt uns diese Ausschreitung, die auf den Boxkampfe folgte?
      Für den, der sich verbeißt, wird aus dem Spiele schnell Ernst.

    (Aus: Die Argonautensage. Kurznachrichten an Jason)

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  • Zu Herakles Zurückbleiben
    Glaube mir: Auch von dem tapfersten Freund wird dein Weg dich einst trennen.
      Denn er ist deiner, der Weg — seiner ist anders, führt fort.

    (Aus: Die Argonautensage. Kurznachrichten an Jason)

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  • Zu Lemnos
    Plötzlich wechselt das Wetter und treibt dich vom Kurs ab, wie du merkst.
      Schneller als zunächst du gedacht, improvisierst du auch schon.
    Wirst du der ersten Versuchung erliegen? Wirst König du werden,
      Lemnos beherrschen? Nein? Fast bleibst du dennoch dann dort.
    Mahnende Worte des Herakles braucht es, dich zu erinnern,
      dessen, was ehedem Ziel deines Projektes mal war.

    (Aus: Die Argonautensage. Kurznachrichten an Jason)

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  • Anlass und Beginn
    Gehst du dann ein auf des Onkels Bedingung, um dir zu sichern
      deinen rechtmäßigen Thron, sei dir bewusst der Gefahr.
    Ziehst du auch aus in Begleitung weit größerer Helden, als wir sie
      heute hier kennen, sei wach, Jason, und sieh dich gut um.
    Weg und auch Ziel sind umgeben von mancher Bedrohung des Lebens.
      Ist dir die Route auch klar, weiß doch dein Plan nicht, was wird.

    (Aus: Die Argonautensage. Kurznachrichten an Jason)

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  • Vor dem Pelias
    Guter Heldenzucht entwachsen stürz auf die Welt dich,
      wähle jedoch bewusst Kämpfe gemessen nach Lohn.
    Hat auch dein Oheim Vieles an Unrecht an dir schon verübet,
      prüfe in Ruhe, ob nicht friedlich die Lösung kann sein.

    (Aus: Die Argonautensage. Kurznachrichten an Jason)

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  • Dädalos und Ikaros
    Immer vergessen wird Dädalos' alte Verfehlung. Der Mord an
      Talos verfolgte ihn stets – alles, was folgte, ward schlecht.
    Ikaros müsste man retten, als Mahnung nicht ewig ihn nutzen.
      Schuldig war er nur, der Sohn seines Herrn Vater zu sein.
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  • Ion
    Ion, du Spielball der Götter und Menschen, bist glücklich zu nennen:
      «Freu dich an dem, was du hast», ruft uns dein Schicksal laut zu.
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  • Perseus’ Monolog
    Zieh auf Taten aus, hatten sie gesagt und ich folgte,
      wurde letztlich zu Stein – ohne Medusa zu schau'n.
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  • Pentheus von der Mancha
    Ob du nun gegen Götter oder Windmühlen kämpfest,
      ändert am Ende dann nichts: Irrsinn wird man in dir seh'n.
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  • Kadmos’ Saat
    Einer nur muss die Bereitschaft zum Frieden in sich entdecken,
      schon sind auch and're bereit. Träume wie dieser: wie schön.
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  • Europa, too, Aphrodite!
    «Tröste dich, Jungfer, denn Zeus war dein Lover. Verführt hat dich ein so
      ruhmreicher Macher.» – «Welch Trost!», denke ich heute bei mir.
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  • Europa, too
    Führender Pickupartist seiner Zeit, der er war, wies
      Zeus auch den Weg hin zur Scham – Scham für das Opfer jedoch.
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  • Phaeton, Sohn des Phöbos, Namensgeber eines Autos
    Sterblicher, prüfe stets, ob dein Bestreben verstanden du hast in
      Gänze, auf dass nicht am Ziel dich dein Verderben einholt.
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  • Hermes
    Immer schon war dies der Weg, den zu braven am Wachen zu hindern:
      Kommend als flötender Freund, geht man als köpfender Feind.
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  • Argos
    Hundert Augen reichen nicht aus, um alles zu sehen:
      Leicht wird geblendet der, der einsam sein Leben verlebt.
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  • Io
    Götter sind auch nur Menschen – getrieben von Lüsten und eitel.
      Spielball wirst du für sie schnell. Leiden jedoch wirst du lang.
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  • Deukalion und Pyrrha
    Neustart aus Steinen, um härter zu werden und tauglich der Arbeit,
      als sich der Mensch einst erneut seine Vernichtung verdient'.
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  • Hesiods Träne
    Nichts als ein trauriges Elend heißt Menschsein in unseren Zeiten:
      «Plaget einander!», sagt Zeus - trauriges Elend, zu sein.
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  • Zeus’ Schöpfungszufriedenheit
    Folgend dem silbernen, ehernen und dem heroenen Menschen
      blieb das eisern' Geschlecht. Nicht zu vergehen: genug.
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  • Kronos, wir kommen
    Goldenes Kronos-Geschlecht, erneut wirst die Welt du bevölkern:
      Jede Zelle verjüngt, Leiden verbannt nach Bedarf.
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  • Prometheus Ia, Ib, Ic
    Ia
    Strahlend von einer Erhabenheit kamst du hernieder und gabst du.

      Ohne zu fragen jedoch: Nehmer für immer sind wir.
    Ib
    Strahlend von einer Erhabenheit kamst du hernieder und gabst du.

      Ohne zu fragen jedoch: Aschebedeckt sieht man uns.
    Ic
    Strahlend von einer Erhabenheit kamst du hernieder und gabst du.

      Ohne zu sagen jedoch: Feuer bringt Asche und Tod.
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  • nebenbei

    röhrende flache Röhre: the news
    und ein Gespräch
    und die Gedanken schon morgen auf Arbeit,
    Blick hängt kurz: das Buch auf dem Tisch,
    Lesezeichen im vorderen Drittel
    where is my miiiiiiind

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  • Frühling,

    noch bevor die ersten Dichter
    dich in ihren Liedern preisen,
    brechen deine Bohrkopfblüten
    in die triste, graue Welt.

    Diese kurze, süße Spanne
    spielst du deine warmen Weisen
    nur für dich und deines Gleichen,
    bis die Welt dich überfällt.

    Bloß erahn’ ich noch den Zauber,
    den Beginnen dir enthielt.

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  • Tanz des Lebens

    Wie man es dreht und wendet,
    es dreht und wendet dich.
    Ein Reigen, der nicht endet,
    entsteht und foltert mich
    mit jeder neuen Drehung,
    mit jedem neuen Paar,
    das kurz vor der Verwehung
    entsteht und bald schon war.

    Wenn ich drum einfach ginge
    und niemals wiederkehrtʼ?
    Ich träf stets diese Schlinge.
    Der Ausweg bleibt verwehrt
    aus diesem wilden Tanze,
    den man zunächst begehrt,
    der später dann aufs Ganze
    der Menschen Glück verzehrt.

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  • Weißkopfseeadler mit Beute am Ruby Beach

    noch in der Landung begriffen,
    die Flügel gespreizt und erhoben-erhaben,
    eine der Krallen auf holzigem Grunde,
    die andere Kralle versenkt im noch warmen Gedärme der Beute

    ein trauriger Ernst blickt aus stahlblauem Auge –
    Bedeutung erfassend, das Opfer verstehend

    die Tage, die kommen


    (Die Nationalparks der USA. Vom Yellowstone bis zu den Everglades. Fotos Ian Shive. Hamburg 2016, S. 38)

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  • Kunstgedicht

    Zweifel am
    Sinn des Projekts
    führen zu seiner
    Unter-
    brechung.

    Die Form, die
    ein Gedicht
    behauptet,
    mag
    täuschen.

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  • schwanend

    Von dem Gespräch zur Gewalt ist der Weg bloß so kurz wie vom Gaumen
    bis zu den Zähnen. So gilt: Dünn ist der Firnis, sehr dünn.

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  • Intermission

    innehaltend.
    wie weiter?
    weiter, ja,
    doch wie?

    innehaltend.
    Blick nach rechts,
    Blick nach links.
    auch nach vorn
    und auch zurück.

    innehaltend:
    hätte ich
    nie bremsen dürfen?

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  • abseits

    Der Bachlauf dieser Menschen
    sprüht auf an den
    Hindernissen, die da
    Stühle, Tische, Menschen sind.
    Ihre Launen schäumen wild,
    auch sacht, so sieht man das
    von der Seite.

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  • Kindheit

    und hinter dem
    tiefbraunen Zaun
    und seiner Splittergefahr
    lag eine Wildnis
    mit Gras bis zur Hüfte.

    warst du an der Reihe,
    den Ball dort zu suchen:
    sei besser schnell.

    aus halb geschlossenen Lidern
    spähten fünf Augen
    unter dem Reethaar
    in den Garten,
    sahen jeden deiner Schritte,
    dein hektisches Rennen,
    den erleichterten Sprung zurück
    über den tiefbraunen Zaun
    mit seiner Splittergefahr.

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  • Keinfrühlingsgedicht

    Der Himmel blau und Winde wehen
    durchs volle grüne Laub.
    Sie blasen von den Dingen kräftig
    den winterlichen Staub.

    Ich sitze vor dem Stubenfenster
    und blicke stumm heraus,
    umgeben von so vielen Dingen:
    Sie sehen staubig aus.

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  • Schwermut II

    Es drückt gar schwer in meinem Busen.
    Mich zu bewegen, fällt
    in schmerzensreicher Art und Weise
    so schwer mir, dass es hält:

    zurück und ziellos auf der Stelle.
    Wenn man es recht bedenkt,
    ist alles klar, doch ohne Aussicht:
    Ich habe mich verrenkt,
    was sogar meinen Geist beschränkt,
    in immer gleiche Bahnen lenkt
    und mit dem Wahnsinn noch beschenkt –
    ich habe mich verrenkt.

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  • Hausbibliothek

    ich sammle um mich im Regal
    an Büchern Arsenale
    im Glauben, dass der Tag noch kommt,
    an dem ich sie befrage.

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  • Zukunftsblues

    ich blicke von der Arbeit auf
    und sehe aus dem Fenster:
    die Dinge nehmen ihren Lauf
    dort draußen vor dem Fenster,

    und drinnen? hier bei mir im Haus?
    ich starre aus dem Fenster,
    ich male mir die Zukunft aus
    und fürchte die Gespenster.

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  • mein Stein

    und alles Schreiben drängt dich zu
    erkennen: revidieren
    musst du, immer wieder neu
    Gesagtes neu phrasieren.

    und weitres Schreiben drängt dich zu
    verstehen: resignieren
    sollst du immer wieder und
    den Sisy neu phossieren.

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  • nur im April

    an einem dieser Tage wars,
    ich neigte zu der Sonne
    den Blick, um ihren warmen Strahl
    zu fangen, suchte Wonne

    und fand sie, fand sie wirklich bis
    ins Auge mir vom Winde
    ein Korn des Hagelschauers wurd
    getrieben. Dies verbinde

    und sieh der Wahrheit ins platte Gesicht:
    das Leben ist wie Wetter,
    wenns im April tut, was es will,
    das Leben ist ein Wetter.

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  • vom Aufstehen

    jedes Aufstehen

    hinterlässt Leere.

    das lass dir eine sein.

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  • zierat

    der vorrat ist
    aufgebraucht
    bekümmerlich

    näseliches
    dichterjammertum
    versweit

    um
    brüche

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  • nicht mehr

    ich schwanke hin
    und schwanke her,
    ich drehe frei
    und mehr und mehr
    beginne ich
    zu sehn, wie sehr
    mich alles streift,
    nur streift, nicht mehr.

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  • von außen betrachtet

    innerlich keuchend sich zu entscheiden, eine pause zu machen, nur um zu merken, dass man weiter hinrast, bis man die eigene unzulänglichkeit dann
    endlich erduldet

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  • Shinjuku Gyoen

    Auf dem gelb verdorrten
    Rasen federt jeder
    deiner Schritte, so dass
    du meinst, deiner Schwere
    enthoben zu sein, und
    du bemerkst, dass stellver-
    tretend für die ganze
    Welt hier drei Nationen
    eine Dürre leiden.

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  • Verse voll Demut

    Im Transfer von
    Tokio-Haneda nach
    Shinjuku rezitiert der
    Fahrer des Busses – kaum
    auf der Schnellstraße – in
    sonorer Tonlage Verse von
    größter Demut dem
    Leben gegenüber.

    Selbst wenn es der
    Sprache Mächtige nur
    über die Anschnallpflicht
    belehrt hat.

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  • eines sonntags am neubaufenster

    eine tonlose welt liegt
    hinter der von vergangenen regen
    verdreckten scheibe.
    dann und wann regt sich
    tatsächlich etwas: ein auto, ein mensch.

    ein brummen? ein brummen!
    ich höre es brummen –
    es brummt in den wolken,
    zu sehen ist nichts.

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  • Schreibanlass

    Dem alles umfassenden,
    mich niemals verlassenden
    Nichts zum Trotze

    pflanze ich meine
    sich feinsinnig reimende,
    in Metaphernglanz scheinende
    und zukünftig keimende
    Standarte auf –
    im vollen Lauf –
    und murmele so leise
    wie weise
    “Ach, Nichts, du F….”

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  • Von Orden

    Die Orden der Vorfahren
    Liegen matt vor mir
    Auf dem Parkettboden:
    Ein jeder ist ein Kreuz
    Auf seine Art und
    So mancher hat Haken.

    Wann man sie wohl
    Getragen hat?
    Man könnte darüber lesen.

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  • Manöverkritik

    Ich breche Verse
    wie Stöckchen vom
    Wegesrand und
    erweise mich
    mir selbst
    als fähig,
    Verse zu brechen.

    Übers Knie oder nicht –
    die Klarheit
    des Gedankens
    obsiegt. Sie ist
    nicht anfechtbar.

    Ich breche Verse
    am Wegesrand
    und bin
    mir selbst
    übers Knie gelegt.

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  • Leben

    der Regen steht
    in der Luft und
    demnach ist
    es eine Entscheidung,
    nasser zu werden
    mit jedem Schritt.

    ich wende mich um,
    erkenne wieder.
    weiß nicht, was
    der Stillstand bedeutet.

    ganz ohne Wasser
    natürlich tot, aber
    das Bild zerfasert
    in diesem Getropfe.

    selbstredend:
    ich
    halte
    inne.

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  • Perspektiven

    Um schneller zu sein,
    könntest du auch im
    gleichen Zeitraume
    nen größren Schritt machn.

    Dergestalt
    ist das Erhabene.

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  • Paterson, dem Bruder im Geiste

    Ich entscheide mich, das
    Notizbuch wieder aufzuschlagen und
    in meiner Form – wenigstens –
    wieder die Dinge niederzuschreiben
    oder aufzuschreiben.

    So viele leere Seiten sind da noch
    und niemand sonst, der sie füllt,
    und worin soll denn dereinst dann
    jemand herumblättern?

    Diese Seite hat ihre Bestimmung
    gefunden und mir für den Moment
    die meine gewährt.

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  • Von Âventiuren

    Ohne Bedeutung, wohin du gelangst, ist Verwicklung Gewissheit,
    da dich Geschichte umgibt, da du Geschichten erzwingst.

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  • Der Herakles in uns

    Weit ist der Weg vom Entwurzeln der Bäume zum schlimmsten Verluste,
    meinen wir, bis sich dann zeigt:  Völlig verlassen wird jeder einst sein.

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  • “Trauerkampfspiele”

    Blickt man aus der Ferne darauf,
    wie in ungezählten Kriegen
    sich die Menschheit mehr als nur ent-
    zweit hat, so müsst man lügen,

    wollte man behaupten, dass aus
    allen Menschen Brüder
    werden können. Dennoch zeigt uns
    immer, immer wieder

    jeder Antikriegsfilm zuver-
    lässig, dass wir alle
    nur verlieren, wenn die Truppen
    aufmaschieren. Alle

    sind wir – drum beton ich es hier –
    also so vereint,
    wenn der Nachbar an des Nächsten
    Schulter bitter weint,

    sind die Argonauten, sind die
    Dolionen, töten
    uns die eine Nacht und geben
    den entstandnen Nöten

    dann gemeinsam statt und halten
    Trauerkampfesspiele
    ab. Da sag noch jemand, Moden
    gäbe es sehr viele.

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  • Singsang der Pflichterfüllung

    in Sachen eigener Heldentat
    unterwegs zu sein
    heißt,
    Versuchungen hier und dort
    und drüben
    zu widerstehen, sich selbst
    in Ordnung zu halten,
    sich in Ordnung zu bringen,
    zur Ordnung zu rufen.

    Die strenge Zucht birgt große Tat
    und ist in sich nach ihrer Art
    schon ein Genuss dem Eingeweihten,
    wird ihn im Tode gar begleiten.

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  • „… wo er in guter Heldenzucht aufwuchs.“

    Sehnsucht, in der das
    Suchen noch pulst und in
    Sagenstoffen nach der
    Sicherung sucht, die einge-
    setzt werden müsste.

    Vater,
    wieso hast du meinen Arm nicht zu deiner Stärke geführt?
    Mutter,
    nichts merke ich in mir von deiner liebenden Wärme für den Nächsten.

    Anders als Jason und seine Gefährten bezweifle ich Ziele,
    die man mir nennt, klar ist mein Kurs dem zum Trotz dann nicht.

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  • am heimischen Herde [2005]

    schon einmal
    gesehen?
    ich war Wanderer,
    wollte Gaia treffen,
    nannte mich Vogel
    und konnte dennoch
    nicht fliegen.
    kein Daidalos,
    noch weniger jedoch
    ein Ikaros, schwor ich.
    ein See am Fuße
    unendlicher Berge
    öffnete Augen,
    gebar die Vernunft.

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  • Minotauros-Variationen

    Leben des Minotauros
    Alle neun Jahre als Speisung die Kinder Athens zu erhalten –
    Zorn auf die fütternden Monster als täglicher Dank.

    Minotauros
    Hat eigentlich
    schon einmal wer
    die Frage gestellt,
    wieso
    ein Mann mit Stierkopf
    unbedingt Menschenfleisch essen musste?

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  • Prinz Ion, Sie sind in einer Patchworkfamilie aufgewachsen. Wie war das für Sie? Welche Lehre haben Sie daraus für Ihr Leben gezogen?

    Meine Mutter, wissen Sie,
    war in jungen Jahren
    die Geliebte eines Herrn,
    dessen großen Namen

    ich an dieser Stelle wohl
    besser werd verschweigen.
    Mich, das Kind, das leuchtet ein,
    durften sie nicht zeigen.

    Guter Pflegschaft wurde ich
    daher übergeben,
    ihr verdank ich heute vor
    allem schlicht mein Leben.

    Mit den Jahren fand die Frau,
    die ich Mutter nenne,
    einen neuen Mann, den ich
    heut als Xuthos kenne.

    Beide blieben ohne Kind,
    bis sie mich aufnahmen.
    Wie genau das vor sich ging,
    böte Stoff für Dramen.

    Letztlich soll hier aber ja
    eine Message stehen,
    hat der Redakteur gesagt,
    daher lasst mich sehen:

    Patchwork ist ein alter Hut,
    vielfach schon getragen,
    wie man ihn am besten flickt,
    ist, wonach Sie fragen …

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  • Perseus

    Folgend der festesten Haltung das Äußerste notfalls vollbringen,
    Grausamste Scherze Fortunas als Scherze nur sehn.

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  • Pause vom Neuen Menschen

    Bacchus sei, sagen die Winzer, des Rausches sehr strenger Gebieter.
    Und ein Erlöser dem suchenden Menschen auf Zeit.

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  • Der Mythen Herkunft?

    Theben ward erbaut von
    Kadmos und fünf
    Drachenzähnen.
    Die Götter wollten es so,
    versteht sich.

    In der Nähe einer Quelle
    baute man sich Wälle,
    als genügend Bauern
    diesen Ort zu dauern,
    sich entschlossen hatten.
    So gings meist vonstatten
    bei der Städtegründung.
    Hinzu trat Erfindung
    einer schönen Sage,
    damit auf die Frage,
    woher man denn stamme,
    jeder gar nicht lange
    überlegen musste,
    sondern sofort wusste,
    was zu sagen ist.

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  • Schillerndes Europa. Oder: Eine Ode an die Skepsis

    Freude, schöner Götterfunken,
    warst du nicht zugegen,
    als Zeus sich die Europa raubte?
    Wurdest du verlegen?

    Denn sicher folgte seinem Siege
    Lächeln bringend deine
    Kraft. Mit ihm standst du an der Wiege
    dessen, was im Keime

    ihr durchs Lügen schon dem Unglück
    habt geweiht. Alle
    Menschen werden Brüder? Darauf,
    werte Freude, falle

    ich ganz sicher nicht herein.
    Solange du auch dort
    noch weilest, wo man sich betrügt,
    glaub ich dir nie dein Wort.

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  • Vom Phaeton und anderen Epigonen

    und als wir dem letzten der
    fossilen Automobile einen
    hochtrabenden Namen gegeben hatten,
    erblickten wir unsere wahren Götter;

    noch unsicher, ob Phöbus uns Rettung
    oder den Brand versprach,
    als er hitzig nickte,
    kehrten wir ans Reißbrett zurück.

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  • Io, Sprache!

    Es ist kein Zufall, werter Freund,
    wenn Wörter sich im Klange
    gleichen. Vielmehr ists die List
    der Sprache, um im Sange

    unser Leben mit Gewalt
    zu steuern. Um ein Beispiel
    dir zu liefern, denk an Zeus
    und seine Io, wie viel

    Leid der Armen widerfuhr.
    Am Anfang war die Liebe
    Heras und des Zeus.
    Dazu traten Triebe.

    Die Geschichte ist bekannt?
    Vorwärts dann im Laufschritt:
    Als Argos brav die Kuh bewacht,
    hat Hermes seinen Auftritt.

    Und so ergibt sich – eins, zwei, drei -,
    bei Trieben und der Liebe
    ist ein Weitres selten fern
    und dieses sind die Hiebe,

    mit denen jetzt in unserm Fall
    der Hermes Argos’ Haupte
    von seinem Rumpfe listig trennt,
    weshalb ich behaupte:

    Die Sprache hat das so gewollt,
    damit man eifrig spreche,
    der Sprache wird Tribut gezollt,
    wenn ich Reime breche,

    die Sprache lässt mir keine Chance,
    wie ich mich auch verrenke:
    schweige ich, so bleibt sie doch,
    solange ich noch denke.

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  • gestadelos

    der
    Endlichkeit mit
    geschnürtem Bündel
    entsagen, der Weite
    sich geben und
    treiben und Namen
    erfinden und schweifen und streben
    und leben.

    und zu spät erkennen,
    dass mit dem letzten Parnassos
    auch die Freiheit verging.

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  • Sie selbst aber sind sich die größte Plage.

    Sie, ja Sie, ich höre Ihr
    o tempora o mores
    richtig, richtig, ganz genau,
    ich stimme zu: o mores!

    Die Zeit, in der wir leben, ist
    tatsächlich sittlich roh.
    Das Können, das man nutzen könnt,
    bleibt ungenutzt und so

    verändert nichts sich niemals hier –
    was, wie? Der Andre sei
    der Freiheit Feind und Grund drum der
    Misere? Sollt ich frei

    mich äußern dürfen, meint ich ehr,
    die größre Plage sei
    das Ich, das freudlich an mir zerrt
    und zieht und niemals frei

    mich in der Welt belassen will.
    Wen wundert da, wenn auch
    mein Handeln zwanghaft ist und sich
    stets sehnt nach einem Rausch.

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  • Sehend sehen wir umsonst, hören hörend nicht.

    Diese beiden, meine Augen, gleichen
    denen, die die andern Säuger tragen,
    um die Welt mit ihnen zu befragen.
    Auch dem Vogel könnten sie wohl reichen.

    Ähnlich halten dieses meine Ohren,
    die den Klang der Welt tief in mich tragen.
    Doch will ich die Welt einmal befragen,
    bin ich ohne Denkkraftakt verloren.

    Gut und Böse aus der Welt der Tiere
    in der Brust, den Geist als Spuk im Haupte:
    Kopflos bin ich, fass ich mir ein Herz.

    Ist gestattet, dass ich inquiriere,
    wüsst ich gern, weshalb Zeus-Zausel glaubte,
    uns hier fehle noch sein Büchsenscherz.

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  • Was sagen Sagen des klassischen Altertums?

    Also, es verhält sich folgendermaßen. Ich habe mir etwas überlegt, denn etwas musste sich hier endlich ändern. Das, was ich mir überlegt habe, heißt “Was sagen Sagen des klassischen Altertums?”. Der Name ist ein Schnellschuss. Aber so wird es laufen: Ich nehme mir in der nächsten Zeit (zunächst möglichst täglich, nach zwei Wochen in einer noch zu definierenden Regelmäßigkeit) Gustav Schwabs “Sagen des klassischen Altertums” zur Hand, lese darin und verlasse den Schreibtisch nicht, bis nicht ein Gedicht oder etwas Ähnliches dabei entstanden ist. Wer mitlesen will und sich von seinem Regal im Stich gelassen fühlt, hat hier dazu die Möglichkeit.

    Nun mag der Name dieses Vorhabens suggerieren, dass hier ein sehr analytisches, die Sagen möglichst treffend auslegendes Ziel verfolgt werde. Dem ist nicht so. Das soll hier keine akademische Arbeit werden. Der Name sollte vielleicht verändert werden. Besser noch vielleicht aber nicht. Denn es soll ja etwas freigelegt werden, was in diesen Sagen steckt, was sie sagen, wem und aus welcher Perspektive auch immer im Einzelfall. Wir werden sehen. Das wird eine Reise, ohne zu wissen, wo – vom Ende des Buches abgesehen – das Ziel ist, aber mit der Gewissheit, dass es weitergehen muss und soll, weil der Wille vorhanden ist. Es ist sicherlich bis zu einem gewissen Grad ein Übungsszenario, hoffentlich aber auch mehr als das, wenn dieser Griff in Pandoras Büchse gestattet ist, ohne dass man mir auf die Finger klopft.

    Und damit sind wir ja im Geschehen und der Größe gaukelnden Worte für heute genug. Ab morgen sollen Taten folgen und ein erster Beleg meiner Tätigkeit in Bildform jetzt als Versprechen das Schlusswort haben …

    wpid-20150810_153232-2.jpg

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  • Schwere-Reflexion

    der Gewichtsverlust in
    dem Moment, in
    dem du als Un-
    gerechter gegen
    ein Anderes auftrittst, das
    in dem Moment
    ein Teil deiner selbst
    wird, obwohl du zu
    diesem Selbst gerade doch
    den Kontakt verlierst in
    der Frage, wer bin ich,
    will ich, kann ich
    sein, während ich
    gemacht werde und
    mich einem Ende hin zudenke.

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  • Zu Besuch

    Zu Besuch

    Im Winkel, auf dem Bord, dem Ledersofa
    zur Seite sich gesellend, arrangiert
    im schwarzen Rahmen nun auch sein Portrait
    sich mit den andern. Dort, gleich neben Opa.

    Und aus der Stube an den Esstisch. Schnittlauch
    auf Bergen von Kartoffeln. Ich mocht es
    ja immer schon, wie du ja sicher weißt.

    Und klar kann jeder Salz ham, wenner noch brauch.

    Den Sekt in meinem Glase starr ich warm,
    ich frage Nichten, wie die Ferien warn,
    hör kaum, wohin mein Neffe wieder flog.

    Beim Gong der Stehuhr vorm Dessert verwundert,
    wie das nur möglich ist; dass über hundert
    Mal nicht er an den Gewichten zog.

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  • Theorie der politischen Weltgeschichte nach dem Ende der Bibliotheksöffnungszeiten

    Theorie der politischen Weltgeschichte nach dem Ende der Bibliotheksöffnungszeiten

    an der Hauswand grenzt
    das Licht an Schatten,
    will sich jene klare
    Grenze schaffen,

    die die Distinktion
    erlaubt. und wehte
    da kein Wind und keine
    Fahne drehte

    sich in diesem, wäre
    dem Betrachter
    Klarheit wohl gegeben.
    doch so wacht er

    über einen wilden
    Wandel, wissen
    wollend, worum es sich
    handelt; messen

    wollend, was sich ändert,
    wenn die Zeit verstreicht,
    Sonne Mond und Sternen weicht,
    für manches keine sprache reicht –

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  • bei Gelegenheit #3: #Zugluft

    bei Gelegenheit #3: #Zugluft

    auf Züge aufspringen
    zu gefährlich
    nie durchs Land streichen
    nur das Land streichen
    in Gedanken

    selbst wenn:
    wenn du fragst
    auch auf dem Zug
    kann man einsam sein
    und mit Worten spielen
    hier wie da
    in Ecken murmeln
    hier wie da
    ein Wind weht
    hier wie da

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  • bei Gelegenheit #2

    bei Gelegenheit #2

    ein Hut auf der Bühne
    brummend Wahrheiten
    oder das, was
    der Moment als diese erkennt.

    es schummert
    in mir, um mich,
    bis ich erniedrigt
    wieder liebe,
    generell.

    ab morgen der Anstand in Anzug, Krawatte, mit Hut?

    Haltepunkte in Selbstbildern von außen

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  • bei Gelegenheit #1

    bei Gelegenheit #1

    du sagst, du
    bewunderst, wie
    ich ohne Urteil
    zuhöre und
    ich scheine mir
    so ein Heiliger
    zu sein.

    später denke ich,
    wie wenig mich alles
    berührt und habe
    ganz kurz ein
    schlechtes Gewissen.

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  • Vom Wert des Bahnfahrens

    Vom Wert des Bahnfahrens

    Dich nicht zu kennen, ist der Wert,
    den unser Treffen mir für später bietet,
    wenn ich am Fenster meinen Blick
    gen Wolken richte und mich vergewisser’,

    dass mein Träumen mir noch dient,
    um mich und meine Kreise zu durchbrechen.
    Plötzlich gibt ein Weg sich frei,
    den wir uns an den Händen haltend gehen.

    Und wie ich dir in deine Augen
    blicke, steigert sich die Harmonie
    in mir, an die ich hierjetzt glauben
    will und die mir deutlich zeiget, wie

    der kleine Wandel in mir um mich
    Funken schlägt und wirbelt, wärmend Glanz
    erzeugt und Kraft erfordert, um nicht
    mit dir aus der Bahn in Träume ganz

    zu sinken und den Grund zu finden,
    der mich einem Anker gleichend hielt’.
    Langsam kehre ich mich windend
    zurück zu Wolken, die die Nacht durchbricht.

    Dich nicht zu kennen, bietet Schutz,
    nicht zu entgleisen. Doch nährst du, wenn ich hungrig
    mich vor Leere fühle. Dich
    nicht zu kennen, lässt mich weiter reisen.

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  • Weltaneignung

    Weltaneignung

    Ein flacher Tisch, umringt von schwarzen Sesseln
    und dem roten Sofa, dessen Fesseln
    vorne auf den grünen Teppich zielen.
    Ein Schrank aus Eiche auf den Birkendielen.

    Ein Mann mit weißen Haaren sitzt versunken
    vor dem Glas, aus dem er just getrunken,
    eine Frau verharrt in ihrer Geste
    und ein Mädchen liest, ist mir die Nächste.

    So geht es, wenn du einen Raum betrittst.
    Mit der Sekunde wird ein jedes Ding
    sogleich zum Deinen, erhält ein jedes Ding

    sogleich von deinem Meinen seinen Sinn
    und jeder Mensch genauso seinen Sinn,
    in den du ihn mit deinem Denken drückst.

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  • formgebung [inkl. Audio]

    formgebung

    sich selbst identisch
    schöner traum
    und du moment
    kehrst du zurück?

    mein geist verrenkt sich
    schwere not
    zu hoch die see
    kehrst du zurück?

    mir schwant ich irre
    auf dem weg
    des worts umher
    gar gänzlich gar.

    passt nun die möwe
    als symbol?
    es lässt mich wohl
    in jedem fall
    ihr ton zurück.

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  • hüben wie drüben

    hüben wie drüben

    sophokles war nicht
    der erste, der ein drama
    über ödip schrieb.

    mit mythen jonglieren
    bleibt zirkus.

    o du lieber
    augustin.

    augustin, augustin,
    wo trag ich meine
    fackel hin?

    ich warte,
    ein prometheus.

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  • laufzeitverlängerung

    laufzeitverlängerung

    vierjähriger
    verdrossenheitsturnus
    don't you want somebody to love?

    deutschmathebioenglisch
    in schulen geschult
    und vor mir spule ich
    tonbänder mit den fingern
    meine technik der technik
    von gestern
    don't you need

    verbraucht alles öl
    verbraucht alles brauchen
    somebody to love?

    dein lächeln im eis
    die risse im teich
    schneeengel hinter uns
    flügge am boden
    don't you?
    flüge am boden
    don't you?

    der versuchen-wirs-turnus
    verklingender stimmen
    energiebildung
    als beispiel von vielen
    die mir gefielen
    you better find …

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  • ich Tropf

    ich Tropf

    ich blicke hinaus
    und höre die Stadt
    langsam verstummen
    im rauschenden Regen.

    der Sommer entlädt sich,
    das Wetter bewegt mich,
    ich weiß mein Warum.

    gefühlte Sekunden,
    erfüllt und verbunden
    mit dem Ende der Welt.

    es ist nur gedacht,
    es ist nur gedacht,
    es ist doch gelacht.

    ich schweife weit ab
    und schlag um mich Kreise,
    bin in flüchtenden Autos,
    bin auf und davon,

    bin auf und davon
    nie ganz überzeugt.

    es regnet in mir / ich fühle die Tropfen / sie nisten in mir / sind Vögel, die tropfen / das Fernweh in mir vor Heimweh so schwer / so triefend, so schwer / die Schreie / die Schläge von Flügeln / das Tropfen in mir.

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  • selbst bestimmt

    selbst bestimmt

    geben ist seliger
    denn nehmen
    und andere Euphemismen
    der Arbeitswelt.

    Kontrolle von Innen
    selbstbestimmt doch
    irgendwas stimmt
    hier nicht.

    das Panopticon,
    das Panopticon.
    in mirdirhier.
    wir.

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  • Luftverdichtung

    Luftverdichtung

    sonderbar ist,
    dass die Stille
    vor dem Fenster
    glauben lässt,
    dass in den Dingen
    Lieder singen.

    wunderbar ist,
    wie die Lieder
    aus der Stille
    hörbar sind
    und in mir schwingen,
    wieder bringen,

    was so lang verloren schien.
    Bilder dringen
    durch die Lider
    meiner fest ver-
    schloss'nen Augen.
    meine Lungen
    atmen wieder
    Gotteskraft ver-
    leih'ne Lüfte
    und die Düfte
    dieser großen
    weiten Welt.
    ja doch, ja:
    wie man sich hält.

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  • in der 21. Endzeit, am Anfang

    in der 21. Endzeit, am Anfang

    Ich drehe mich und wende,
    ich winde mich im Kreis.
    Die Drehung und die Wende,
    die sind der heiße Scheiß

    der einundzwanzigsten Hektode,
    die nie mehr endet, nie.
    Wir wiederholen – selbst die Ode -,
    egal ist dabei wie

    unglaublich alles stinkt und gammelt.
    Wir käun es wieder und
    wir spucken's aus. Und dereinst gammelt
    ja alles: alles rund.

    Das Kreisen, ja das Kreise kreisen
    das war und bleibt und ist.
    Die Weisen, die uns Kreise weisen,
    sind nur da, wenn du willst.

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  • mein Abfall

    mein Abfall

    und ganz egal
    wie viel Emphase,
    es bleibt nur eine
    Phase.
    und jede neue Phrase
    fasert an meinen Rändern
    bis ich trocken zerfließe
    und esoterisch in der Welt aufgehe.
    Stoßgebete zu einem größeren Hefeklos,
    prosaische Lyrik mit auf dem
    Rücken gefalteten Händen –
    o Einfalt des Einfalls.

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  • ein abschied von … ASPEKTEN AN OBJEKTEN

    ein abschied von … ASPEKTEN AN OBJEKTEN

    die moderne eingenordet
    sowie den südenwestenosten
    alles abgeseift
    irgendwie so

    so irgendwie war das ist das gewesen
    mit dem gleichheitsideal
    und dem krummen lineal
    so genial so genial
    irgendwie

    es kommt es kam
    ok ok 'ne letzte präzision
    von preziöser dimension
    doch wir sind schon
    irgendwie anders so
    so anders so

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  • es ist alles eigen.

    es ist alles eigen.

    I

    Ich sollte nun voran, doch könnt' ich auch noch bleiben.
    Wo ist ein Kompass bloß, der Orientierung böte:
    Den Faden in der Hand und dennoch voller Nöte.
    Der Tod des Menschentiers erst mag es endlich zeigen,

    Ob es zu töten war und doch voll Hohn die Küsse
    Der heiß geliebten trübt. Geh' ich, dreht sich die Nadel.
    Ich steh', schon steht sie still und zeigt auf meinen Nabel.
    Es ist, als ob sie sagt, dass ich entscheiden müsse.

    Doch wie, o wie, soll man – in diese Welt geboren –
    Hier sich nur richten, wie? Kein Ein, kein Aus gelingt.
    Als Sausen klingt das Schwert, das über einem schwingt:
    Gefühl, das Ratio bringt – Gewühl, in sich verloren.

    II

    Doch dann, denk' ich, was macht es schon?
    Was soll – salopp – der Geiz?
    Hat diese Zeit denn Grenzen, birgt
    der Untergang nicht Reiz?

    Ich werde älter, werd' den Stoff
    noch brauchen eines Tags
    als Story für den Enkelsohn
    am Kaffeetisch – ich wag's.

    Ich setz' zunächst den Fall voraus,
    sehr alt zu werden. Scheint
    mir dieses dann versagt zu sein,
    so bleibt mir noch, beweint

    ins Grab zu fahren als ein Mensch –
    im Guten, wie im Bösen.
    In diesem Sinne ist's egal:
    Es wird sich alles lösen.

    III

    und nichts bleibt beides können
    gehen und bleiben werden und gleichen weichen und drängen
    ein ausdruck ein eindruck aus eindruck
    papier blechdosen
    welt aus dem dreidedrucker
    allmacht nicht mehr fern macht nichts
    gedenken dem denken gefühle dem pfuhle aus dem wir gekrochen
    schon wieder
    von vorn replay slow-mo fast-forward
    schon wieder von vorn von hinten über unter seitlich eben hier bei mir dir wir
    gekrochen aus platzmangel
    alles voll gestellt mit nichts
    sehnsucht nach alexandrinern voller sprengkraft auf dem weg zu einer neuen welt
    der große gerufen ganz klein
    bescheiden beschämt was vermeintlich getan werden musste
    wer wenn nicht wir
    hier
    volkssingen trügerische sicherheit
    pragmatik pragmatik
    pragmatik
    pragmatik pragmatik
    pragmatik
    ich bin ein kompass ich ticke die pole sind fort ich drehe ich drehe das feld bestellt mich

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  • gleich bleiben

    gleich bleiben

    ich war nicht immer nur Gepäck,
    ich war einst Träger
    und träger,
    hört ich, wird man mit der
    Zeit. na, darin liegt
    die Crux: der Kreis.

    und auf dem Gipfel,
    all die Wipfel
    unter dir –
    was machst du hier?

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  • facing

    facing

    die Welt in einem Raum,
    den ich räume,
    um die Fülle der Leere
    zu genießen

    wie Pilze sprießen
    von der Feuchte meines Atems her
    die Welten und
    Geschichten

    was ist Historie, was Tradition,
    was Poesie, was Imagination,
    wenn nicht die Leere
    in disguise?

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  • Tatenlosigkeit in der Lunge

    Tatenlosigkeit in der Lunge

    alles geht
    und ich?
    ich stemme mich dagegen,
    bin unbewegt
    und dennoch auf Linie.

    die Marschmusik
    der jüngsten Zeit
    ist alles,
    was nicht bleibt.

    mein krummer Gang
    voll Schlingern
    ist Stechschritt und ich
    kann nichts verhindern:
    alle Reime sind verbraucht.
    es wird ein langer Winter.

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  • das Zweigradziel

    das Zweigradziel

    Verhandlungssache Verhandlungsmasse
    und die Radwege Kopenhagens …

    als Jünger der jüngsten
    Apokalypsenvision
    zog es mich an die Strände Cancuns.
    zwischen Wüste und Wasteland des Wassers
    trieben meine Träume
    vom Glauben an Ideale
    ab zum vierten Grad der Unerreichbarkeit
    in der Wissenschaft.

    das Zweigradziel
    gefiel
    und darauf
    kommt es an.

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  • dahin musste es kommen

    dahin musste es kommen

    die Fühler ausgestreckt
    und doch nur
    ausgefasert
    an den Rändern
    und zur Mitte hin.
    man nimmt es hin,

    dass die Tage nun
    Epochen sind,
    die sich gleichsam –
    Epochengrenzen sind Willkür! –
    überlappen und uns
    doch ungebrochen Technikbegeisterten
    entgeistert eben diesem
    Zustand überlassen.
    oh

    Zahnrad der Maschine sein
    und nicht nur auf es gespannt
    werden. oh
    melancholischer Seufzer der Moderne,
    die sich zwar das Leben,
    aber kein Ende nimmt.
    oh die Freude, wir gleiten da dahin. so magisch funkend. da dahin.

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  • “Adapter” (ein Weiter am Ende der Dichtung)

    "Adapter" (ein Weiter am Ende der Dichtung)

    auf diese oder jene Weise
    gefertigt zu sein,
    bedeutet am Ende auf eine Weise
    gefertigt zu sein.

    schon fertig zu sein,
    ist der Schrei jeden Augenblicks und
    das Schrauben und Hämmern
    ist auf seine Weise
    leises Wimmern dessen,
    der sich nicht abgefertigt
    sehen will.

    der Horror fester
    Adaption
    und der Wunsch umsorgend
    ihn zu adoptieren,
    der aus freien Stücken ein Adept geworden,
    um ihn umzustimmen, zu zerlegen,
    den Messias einer Schicksalswelt aus Bauklötzen.

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  • “Entlüftungsventil” (ein Weiter am Ende der Dichtung)

    "Entlüftungsventil" (ein Weiter am Ende der Dichtung)

    ich habe eine Wahl.
    ich kann den Stift nehmen.
    ich kann den Stift liegen lassen.
    mir ward eine Wahl gegeben.

    wir alle haben unsere
    Entlüftungsventile
    und fühlen uns einen Moment lang
    und fühlen uns einen Moment lang
    frei
    mit der Leere im Kopf.

    bis die Stimmen wieder einsetzen,
    hörbar werden und der
    König in uns nach
    einem Techniker schreit,
    der steampunkesk
    halb Alchimist,
    halb Ingenieur sei
    und mit einem altertümlich neuen
    Schraubenzieherdrehgerät
    einen dauernden Weg eröffne
    zu verstummen, um endlich
    sozusagen etwas zu sagen.

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  • Weltenbrand
    Weltenbrand
     
    cui bono? und warum
    nicht ich?
    eine Leitsatzfrage der
    potentiell pragmatischen Prototypperson der Postmoderne, die
    nur zu gerne
    einen letzten Grund
    über den Vorteil hinaus hätte,
    der ja leider vielfältig
    ausfallen kann.
     
    der einfachste Weg,
    die Verantwortung,
    die Resignation.
    ich nehme, was ich kann,
    und ich kann, dass ich nehme,
    nur noch als Weiter verstehen
    und ich sehne
    mich nach Halt, den ich
    mir reimend noch suggeriere,
    weil dieser Funken in mir
    sein Glimmen nicht lässt.
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  • im Scheingeschäft

    im Scheingeschäft

    ich lese nur noch Bücher über Bücher
    und führe ein Blog. aus meinem Kellerloch
    heraus – und ja, das wär's.

    ich weiß, dass es Sauerstoff heißt,
    und doch bleibt mir die Luft
    zum Atmen
    weiter weg,
    je näher
    ich den
    kleinsten
    Teilen
    komme.

    Staunen ist mir Unwohlsein –
    ich bin ein Zaungast,
    den die Fäden in die Finger
    schneiden, wenn das Verstricktsein
    an ihm zerrt.
    doch ich lade keine Freunde mehr
    in meine Sitcom ein,
    die, als du gingst, zum Drama kippte
    und jegliches Gespür mir nahm.

    die doppelten Böden
    sind nur
    für's Weiter gut.

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  • letzte Rodung

    letzte Rodung

    das Fenster als Weg,
    wenn die Mündigkeit
    sich müde gesiegt
    hat –
    die Dunkelheit gibt
    die Illusion frei, dass dort
    wilde Natürlichkeit liegt
    und die Kreatürlichkeit schiebt
    sich magiegläubig vor.

    wie war noch gleich
    dieses eine Wort
    aus dem romantischen Hort-
    fund im Regal,
    das wieder alles vereint
    und mich dann vermeintlich befreit?

    wo Licht und Schatten sich gatten,
    steht ein Mensch und spricht.

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  • Fallen

    Fallen

    wie man sich bettet,
    so liegt man
    und ich mich
    allmählich
    wund.
    worauf man nicht wettet,
    das liebt man
    in Welt ohne
    letztgültigen
    Grund.
    doch wenn ich mich rege,
    dann schmerzt es
    und ich wüsste
    so manches
    Warum.
    und wenn ich mich lege,
    dann kehrt es
    von außen
    nach innen
    sich um.

    aber dann sind da Momente,
    in denen ich selig mich find’ –
    nur, wäre ich wach, dann erkennte
    ich schlafend den Schwindel darin.
    so egal, wie ich mich wende
    und niemals Entscheidung entrinn’.
    im Fallen noch nimmt es kein Ende:
    die Falle im fallenden Sinn.

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  • im Weiteren modal

    im Weiteren modal

    die poetologische Qualität
    ist standardisiert worden
    lange bevor unsere
    Geburt uns Neues versprach.

    mit diesem Versprechen
    beladen brachen wir zur
    Erleichterung Verse übers
    Knie oder erbrachen wir sie?

    ich verkürze mein Essay,
    schraube hier und da,
    teile Verse und Strophen
    wie andere Wasser –

    und? und will unbedingt
    zeigen, dass man noch kann;
    im Möchten, Wollen, Sollen;
    Dürfen, Müssen und Nicht-brauchen:

    es wird.

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  • vom linguistic turn gedreht

    vom linguistic turn gedreht

    beschwindelt habe ich
    dummes Strampeln versucht,
    bevor ich meinen
    Zugang zur Welt
    zu beschweigen begann.

    einen Moment hielt ich
    das für einen klugen
    Gedanken, den ich
    da habe, bis mir
    die Folgen

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  • mit Mühe: von der Möglichkeit zu dichten

    mit Mühe: von der Möglichkeit zu dichten

    die Dichtung lebt,
    so lange sie sich glaubt,
    auf einer ihrer Eb’nen
    die Wahrheit zu berühr’n

    und reimend klebt
    sie in deinem Haupt
    und will dir neu begegnen,
    um dich letztlich zu verführ’n.

    und ich? ich dichte
    mir Geniekult an
    in jedem Umbruch,
    den ich mache
    und hoffe doch, dass
    eines Tages man
    das hält für
    eine runde Sache.

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  • Fragmente aus Notizen einer Zeit fragmentierender Gesamtdarstellungen. Oder: Eine Ade (Ode ade)

    Fragmente aus Notizen einer Zeit fragmentierender Gesamtdarstellungen. Oder: Eine Ade (Ode ade)

    Postmoderne,
    ach, wie gerne
    glaubte ich,
    du wärst Chimäre
    und ich fände
    neuen Halt.

    doch halt!

    Prost, Moderne,
    auf die Wärme
    deines Herds,
    auch wenn du
    deinen Schwung
    verlierst in all den
    neuen Windungen und
    Verwickelungen.

    denn eines noch,
    bevor ich es vergess,
    erst neulich da
    erreichte mich ein Brief:
    ein alter Freund,
    der schrieb:
    “modernes war
    schon immer
    post.”

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  • gewichtsverlagerung

    gewichtsverlagerung

    der kran steht unbewegt im licht der
    sinkenden wintersonne und ich denke dass
    das kein bild der wonne ist und gerade
    deshalb als solches fruchtbar sein könnte
    wenn ich ein gedicht schriebe über diesen
    weißen kran und seine ungleichen schwingen
    und wie ihn gewichte am boden im gleich-
    gewicht halten, so dass sein haupt die
    sonne o wonne so lange als möglich spürt

    und ich will wurzeln
    schlagen um nicht
    auf glatten waldböden
    zu taumeln
    und ich will wurzeln
    schlagen weil keine
    waldböden glatt sind

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  • doch noch, och

    doch noch, och

    als programatik zu schwammig,
    bedenkeswert doch,
    momente lang schwank ich
    und entscheide dann doch.

    im geiste
    mein noch.

    das emblematische “kann ich?”
    besteht immer noch,
    selbst wenn antwort aufs “wann ich?”
    mich kurz atmen lässt.

    im geiste
    ein doch.

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  • leer hier mit den Leuten

    leer hier mit den Leuten

    Weite weitet weiter,
    was geschmählert
    schmaler doch nie wird,
    und ich reite weiter
    verwundert von den
    Wundern meines wunden
    Punkts: dieses Wundern,
    dass ich selbst mein
    Pferd bin und dann nicht.

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  • Sippenhaft

    Sippenhaft

    die Implikation des
    Gesagten ist die
    Komplikation des
    Gefragten, da niemand
    je die Antwort kennt und
    man dies jedoch zu
    schnell verkennt und
    sich doch wieder zu
    einem Absolutismus bekennt,
    den es so nie gab, gibt, geben
    kann, da immer Zwischentöne
    von schwarz, weiß und bunt
    zu entdecken sind und
    naja, hier sitze ich.
    schlage ein Bein über
    das andere und denke mich
    verbunden. und das ist
    zumindest ehrlich
    empfunden.

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  • un(er)tragbare/-reiche Stille eines hölzern möblierten akademischen Arbeitszimmers

    un(er)tragbare/-reiche Stille eines hölzern möblierten akademischen Arbeitszimmers

    Schweigen im Walde
    Leben auf Halde
    Dichten, Vernichten
    friedlich bleibt
    niedlich in all
    seiner positiven
    Diszipliniertheit
    und meiner negativen
    Borniertheit noch immer
    weiter zu fragen, statt
    das Leben zu tragen
    mich tragen zu lassen
    von einer Mahlzeit
    zur nächsten und
    von keiner Uhrzeit
    zur nächsten und
    weiter immer Weiter
    erhaltend
    ohne Statistik
    verwaltend
    wie wir vielleicht
    mal waren, wie die
    Forschung zu finden
    vermeintlich meint.

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  • Sonett eines schlaflosen Lyrikers, geschrieben nach einer langen Nacht guten Schlafes von einem anderen.

    Sonett eines schlaflosen Lyrikers, geschrieben nach einer langen Nacht guten Schlafes von einem anderen.

    gesenkter Blick – warum sollt ich ihn heben:
    die Straße grau, die Häuser grau, der Himmel
    noch grauer fast, mein ich. zwar ein Gewimmel
    um mich her, doch die Menschen… grau erregend.

    gesenkter Blick – die Augen möcht ich schließen:
    nur hin zum Schlaf, ins Reich des Traums, in Morpheus’
    grad jüngst zu oft verschmähte Arme. wach dreut’s
    mir alles zu entgleiten. denn genießen

    kann man auf jeden Fall erbärmlich wenig
    von den Ergüssen, die mir mühsam sämig
    aus meiner Feder tropfen. ganz egal

    wie viele sich auf diesen Freud berufend
    dereinst dann eine Theorie sich suchen,
    den Autor zu ergründen: war’s doch Wahl…

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  • wie betont

    wie betont

    wie und ich nenne
    kein beispiel kann
    man denn noch wissen
    was bei spiel und brot
    noch für was zu nehmen
    ist denn nehmen wir
    uns mal die zeit und an
    dass da unterschiede
    dass da unterschiede
    dass da unterschiede
    also denn nehmen wir
    nehmen wir es nur mal
    an dass da unterschiede
    sind dann sind da eben
    unebenheiten ist dann
    eben so und das wortspiel
    sei verkniffen ich will
    nur meinen oder meine zu
    wollen dass da unterschiede
    sind und dann ist das wohl
    so wenn ich nur will nur
    nur das ändert nichts
    an all dem wie und dem wie
    allen dessen was irgendwie
    einem wie folgt das wirklich
    wirkt und wie auch immer
    die unterschiede vergessen
    macht die unterschiede
    verschiebt meine ich mit
    seinem wie im wie ach wie.

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  • zwanghafte Praxis

    zwanghafte Praxis

    mein Kopf, er ist so leer
    von all der Theorie:
    ich finde ihn nicht mehr,
    den Wert im Wort,
    dem einzelnen.

    mein Kopf, er ist so schwer
    mit all der Theorie:
    ich weiß nicht was, nicht wer
    in all dem Wort von Wert
    im Sinnzusammenhang.

    tja.
    tja.
    “mitgefangen”
    sagt man wohl.

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  • Schreibblockiade

    Schreibblockiade

    ein Riss in der Dichtung
    und es sprudelte nur so.
    nur so war bald auch
    das Maß voll. egal wie
    maßvoll da noch abgeschöpft
    wurde. wahllos ging da die
    Wahl los und ganz kurz
    war das kurz ganz und
    aus jeder Ente
    konnte Kunst werden
    und gute Ware. schön, ne?

    vorbei.
    ich wähle
    den Stöpsel!
    das ist meine Freiheit.
    ich wähle den Stöpsel und lege
    mich aufs Trockendock und gehe
    jede Wette
    ein.

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  • muße ich denn, muße ich denn?

    muße ich denn, muße ich denn?

    bei der Müßigkeit der Muse,
    wenn man schreiben muss,
    verwandle ichs in Wollen,
    bis ich wieder kann.

    doch die
    Dürftigkeit des Dürfens,
    diese Dringlichkeit des Dehnens
    hin zu nie erreichten Grenzen-

    o, wer kann da länger können?
    ich ertrinke so bedarft.
    und mein Wollen,
    das will müssen. nein,
    kein Mensch muss mußen
    für den Müßiggang der Kunst.

    denn die Kunst, die
    kommt vom Können, und
    können kann
    man stets genug.

    es gibt nichts Gutes,
    außer man tutets.

    tut, tut.

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  • entariadnet

    entariadnet

    somnambul und melancholisch.
    gibt es nur die eine Welt?
    wie komisch.

    der nächste Halt. ich blicke auf,
    der Bahnhof schreit und ich:
    wo wohn ich?

    ein Chor, der durcheinander singt.
    ein Ohr, aus dem der Kopf nicht dringt.
    die Welt der Regeln.

    und Gebote!

    O Bote, geh?
    Geh, Bote!
    und Oboen ohne Noten
    spielen doch Musik.

    und wir entkommen
    nicht.

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  • sich Zeit nehmen

    sich Zeit nehmen

    ob festgelegt wie
    “ein mal Reiskochen” oder
    willkürlicher wie
    “ein mal Pissen”,
    es rückte immer näher.

    war schon im Sonnenauf-
    und untergang,
    war in der Ebbe
    und in der Flut;
    doch nicht genug.

    was ihr getan habt,
    ihr Uhrmacher,
    ihr Zeitmacher?
    die Freizeit befreit
    aus der Lebensumarmung!

    und

    “wie spät?”, fragst du?
    zu spät, fürchte ich,
    zu spät.

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  • im Fluss zu leben

    im Fluss zu leben

    harmonisiere mir
    die Elbe viel zu leichtfertig.
    leicht fertig schwapp ich so
    im Wellengang.
    und das ist so
    der Welten Gang,
    meine ich, mir
    angelesen zu haben
    und zu haben bin ich
    auch noch für so
    manches Und und
    so sagt man wohl:
    und?

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  • so long, Normpoetik, so long

    so long, Normpoetik, so long

    Bei Anwenduglaubst, ich schwöre dir,
    auch in meinem sonst so kalten Herz
    gibt es diesen bitter-süßen Schmerz,
    wenn man diese Wörter reimt. Doch hier
    und jetzt will ich es wirklich wagen,
    will frei heraus dir einmal sagen,
    was vor mir auch schon andre dachten,
    als “Große” über “Kleine” lachten:
    Es reimt sich wohl und war
    einst auch mal neu und bleibt
    auf seine Art auch wahr
    und schön und neu, weil’s bleibt.
    Du musst das Rad
    nicht neu erfinden –
    das sei mein Rat -,
    denn drauf-sich-Binden
    lässt Schmerzen
    im Herzen
    beim Drehen
    entstehen.

    Und im Übrigen auch am ganzen Körper, weil
    gerädert werden nun mal höllisch weh tut
    und du daher gut daran tätest, es
    einfach mal sein zu lassen.
    Lass
    es
    sein.

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  • Re-Prise der Ernüchterung

    Re-Prise der Ernüchterung.

    Freudig, ja gar freudestrunken,
    Drehe ich mich nochmal um
    Und beginne unumwunden
    Neuerlich die Aufklärung.
    Ja, wie Zauber bindet’s wieder,
    Was auf ewig schien geteilt,
    Jeder Schleier legt sich nieder,
    Wo nur dieser Glaube weilt.

    Seid umschlungen, Millionen,
    So lang’s euch bei mir gefällt.
    Wissend, dass dereinst dies Geld,
    wird mich nimmermehr belohnen.

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  • this is poetry. so act accordingly.

    this is poetry. so act accordingly.

    bewegung und stillstand
    ich stand sie,
    die stille.
    wo ist dein wille?
    moment der bewegung –
    bewegung, moment!
    bewegung, bewegung.

    auf einer straße,
    der bahn für autos,
    wir wollten weit,
    vernichteten zeit,
    durchquerten den raum.

    proportionen der logik.
    mich proportioniert
    und nicht gewusst
    wohin mit so manchem.
    gelassen verlassen
    mit dem gurt an der schulter.

    morgen, morgen, nur nicht heute,
    aber ich komme ja bald!
    ich bin ja fast wo?

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  • im Kreisen

    im Kreisen

    ich beuge mich aus
    meiner gedanklichen 2-D-Halbkreiskugel
    über den Halbkreis vor mir.
    ich beuge mich.

    es beäugt mich aus
    der Tiefe, in die ich lesend dreidimensional
    falle, ohne mich zu bewegen.
    es beäugt mich.

    Jetzt wird wohl immer,
    wird wohl,
    wird
    gedrängt haben
    und in mich dringt alles,
    was so abperlt und ja,
    ja. es ist schon später geworden.
    absehbar, war absehbar, also
    sehen wir davon ab
    und zu ambivalent: noch nicht
    weiter zu sein und das dann
    doch einen Fortschritt zu nennen
    fernab jeder Theorie, weiter zu
    sein und das dann doch
    einen Fortschritt zu nennen. fern.
    ab jeder Theorie. weiter.
    zu sein. und das dann.
    doch.

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  • Hammonia revisited (Heinrich Heine, baby!)

    Hammonia revisited (Heinrich Heine, baby!)

    Was dereinst noch als Zukunftsduft
    Im Abort war zu riechen,
    Vermochte in dem Lauf der Zeit
    Tatsächlich hervor zu kriechen.

    Die braune Scheiße, sagt man wohl,
    Bracht’ wirklich man zum kochen!
    Zwar kam es nicht zu ihrem Sieg
    Am Ende, doch vermochten

    Die dummen Menschen dem zum Trotz
    Noch immer keine Wende
    Hin zum Glanz der Liebessonn’,
    Fern Not der Widerstände.

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  • Auseinanderleben. Oder: Zu viel reden. Oder: Das Fotoalbum. Oder: Die Bilder, die wir im natürlichen Licht des Sommers machten, und jene, die wir in unsrem Winter finden. Oder: Unbenannt.

    Auseinanderleben. Oder: Zu viel reden. Oder: Das Fotoalbum. Oder: Die Bilder, die wir im natürlichen Licht des Sommers machten, und jene, die wir in unsrem Winter finden. Oder: Unbenannt.

    Sorglos diese Tage
    in des Sommers Hitze.
    Bleiben wird nur Frage
    nach dem Gang der Witze,

    die dich lachen ließen
    auf den Bildern, die wir
    heut noch ähnlich schießen.
    Doch ich sehe, wie dir

    etwas Sorgenfalten
    brachte – jede Seite
    werden’s mehr. Halten
    kann in seiner Breite

    sich dabei dein Lachen
    nicht. Vielleicht kam’s damals
    nicht vom Witzemachen,
    sondern lag im Schweigen.

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  • Geltung

    Geltung

    Blätterrausch aus Wind
    in der Bäume Kronen.
    Ob es Zeichen sind,
    die in Dingen wohnen?

    Dass der Regen kommt,
    ist erspürt, eh Tropfen
    fallen. Und es frommt
    gegen mein Verkopfen.

    Aber dieses Bild
    ist so herzlich nichtig,
    nur als Anlass wichtig,
    um zu zeigen: es gilt.

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  • der trick

    der trick

    schlafrieseln im kopf
    auf dem alles steht

    mit beinen im bauch
    ein humpelndes leben

    doch solange das blut
    zur mitte noch strebt

    zeugen wir morgen.

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  • Vom auf dem Kopf gehen.

    Vom auf dem Kopf gehen.

    Nicht müde, nein,
    ein Drücken
    im Rücken:
    das Weiter,
    das Weiter.

    Ein Purzeln
    und Straucheln, ein
    Versuch sich zu fassen;
    im Kopfstand sich lassend
    den schritt vorwärts wagend–

    Ein Lufttritt
    wird Luftritt,
    nimmt mich mit
    in Ferne und ich frage:

    Warum genau
    hast du das
    eigentlich
    zu unternehmen
    gesucht statt
    nur hinaus
    zu schauen?

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  • stadtsommer

    stadtsommer

    autorauschen am fenster–
    dunkel verspricht kühlung–
    lärm einer brandung–
    und wärmer noch als drinnen–.

    etwas beginnen,
    drang in die träge hinein
    und dann ein Aufraffen,
    ein Beginn, ein, ein,
    eine Erfrischung
    im waschbecken
    und mehr
    kein schlaf.

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  • auf dem bahnsteig

    auf dem bahnsteig

    fünf minuten
    auf dem sprung
    sprichwörtlich
    nicht tatsächlich
    was das auch zur sache
    tun mag.

    ich kann nicht nur
    kolloquial, aber
    jetzt ist nicht
    die zeit für
    impressionistische
    expresskaskaden
    in wortform.

    ich muss.
    es drängt.
    die schrift verwischt
    auf dem bahnsteig.

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  • zeitfrei

    zeitfrei

    willkommen zur zuflucht
    einer utopie
    in der disziplinargesellschaft,
    in der zeit sich frei schafft,
    nachdem das freizeitproblem
    schon beseitigt ist.
    willkommen beiseite,
    willkommen.

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  • Bestandsaufnahme

    Bestandsaufnahme

    mein Steigen
    verzedert
    entwirkt
    doch hehlend,
    hehlend!
    mich vergessen
    lassend
    den Rückstau,
    mich täuschend,
    doch hehlend
    und erhabener
    wirds nicht.

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  • geborgen

    geborgen

    sturzentrückt
    zu gleich verzückt
    vom Reim, den ich
    mir auf die Dinge
    mache, sie so erst
    schaffe und mich
    erinnert fühle.

    und das
    genügt, um mich
    zu morgen.
    mir neuen Morgen
    von der Welt
    zu leihen.

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  • Blaupausen

    Blaupausen

    den Unrat beherzigt
    dem Leben ein Kreuz geschlagen
    Schachbrettmuster auf dem Bahnsteig
    Zug um Zug ermatte ich

    die Uhr schon zu weit voraus
    verzweigt gezeitigt in der Metropole
    das Gros der Stadt ergraut hin zu wärmeren Nächten

    und mich hält kühle Gruft
    durch die Betriebspause

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  • nivellierende Novalisierung

    nivellierende Novalisierung

    schon gewesen, nie gewesen
    im Wald gefunden
    auf der Flur
    dem Flur
    zur Halle, zur Halle!

    Versuch, Sterne zu sehen
    mit Kopfstoß an der Leuchtreklame
    ja, ich weine, ja ich warne
    seht mich leiden
    lasst mich
    lasst mich so sein

    Last sein! Last sein!
    solange keine Sterne stehen
    nein, ich bleibe

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  • es ging um mich (alt.)

    es ging um mich (alt.)

    graffiti schon in pompeji,
    lachtest du aus augenwinkeln
    über knochenschulter.

    mit blümchen-scheibenwischerblätter-buketts
    an rostigen autos
    prahlte ich.

    und im wind die sackgasse hinauf lockte straßenecke.

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  • es ging um mich

    es ging um mich

    schon in pompeji hätten sie
    graffiti gehabt, lachtest du
    über deine knochige schulter
    aus dem augenwinkel herüber.

    dass ich gern bunte blümchen mit den
    scheibenwischerblättern rostiger
    autos zu ‘nem bukett zusammenstecke,
    suchte auch ich, eindruck zu schinden.

    und von der straßenecke kam
    verlockung die sackgasse hinauf geweht.

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  • Lebenserhalt

    Lebenserhalt

    hast du dich noch beisammen?
    ich halte gerade noch
    den Rand,
    der Rest
    wirbelt umher und nicht von
    ungefähr
    falle ich, falle in Arme,
    deine Arme halten mich zwar
    irgendwann und so davon ab, aber
    meine Grauheiten habe ich da
    schon ausgeteilt und mich
    so ausgefeilt aufgegeilt
    an der Leere,
    die ich in starken wie
    schwachen
    Momenten verehre.

    mal ausgesaugt,
    mal füllend,
    aber stets nach
    Zusammenhalt
    fühlend.

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  • an die Heimat

    an die Heimat

    der Zielgruppe
    ins Gesicht.
    denn es fällt
    ins Gewicht,
    wer mich liest
    und wer nicht.

    in bedorfte Wälder der Vorstadt
    ein Haltesignal:
    haltet inne und mich,
    der ich zu verrauschen
    beginne inner Stadt
    und im Drang des Wandels
    aller Orten, der auch euch
    schon verfasst.
    o, verpasst nicht
    ein Haltesignal.

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  • Jahrgangswarnung

    Jahrgangswarnung

    und jede neue Welt
    ist eine Alte.
    wenn nichts mehr hält,
    dann eben walte,
    wie es gerade
    dir gefällt.

    ein Aber aber lass mich dennoch abern.

    deine ersten Schritte,
    umspielt vom Diamantenglanz
    der Brandung,
    sind die ersten Schritte
    zu dem altbekannten Tanz
    der Landung
    und Versandung
    des Getriebes deines
    Triebes.
    deute um, so viel du willst,
    was hilfts? wenn
    doch dein Fuß
    im Schlick
    versackt.

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  • Warum schreiben

    Warum schreiben

    Lass die gold’nen Zeiten aufmarschieren,
    die ein so bewusster Rhythmus führet,
    dass – beim Klang der Schritte schon gerühret –
    jedes Haupt sich dreht und wiegt. Vibrieren

    soll in allen Köpfen Tritt der neuen
    Richtung, die wir schlagen. Lass darum sie
    auch die Banderolen seh’n. Warum die
    noch verstecken? Soll ihr Weh’n doch freuen!

    Ein Zurück sei uns ein Vor ab heute,
    wenn es dieses Glückes Glocke läute:
    Menschsein, das aus Sprache dir sich nähert.

    Präge dir selbst Münzen noch im Schaffen:
    Denke nur im Werk daran, zu lassen,
    weil’s aus jedem dichten Wort dich nähret.

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  • vor der Reise

    vor der Reise

    lichte Wolken,
    Schweifensblicke
    und dein Haar,
    das über unsere
    Hafengesichter weht.

    schlichte Sprache,
    Fetzendenken
    und dein Fuß,
    der mit der Spitze schon
    Ferne befühlen geht.

    da fielen meine Lider und ich
    und ich wusste nicht länger
    wer und wohin
    und ich verfiel auf die Lieder und du
    und du warst bei mir.

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  • bleiben

    bleiben

    zurück,
    macht der gedanken.
    zurück
    macht das gedenken.
    und ich?
    wollte nur danken
    für gefühl eines atmens
    als ich mich in düften
    verlor und neu fand:
    ich glaubte, wir dürften
    als ich uns verband
    und wir durften,
    wir durften.

    es dürstet mich manchmal!
    ich trinke, ich trinke
    bis ich versinke
    in strudeln der drehung.
    was kann ich dich lehren?
    was soll ich einst sagen?
    was noch dir geben,
    wenn es soweit ist?

    du wirst warten,
    wirst finden,
    zu warten,
    wirst lernen,
    dass warten
    aufs warten
    dir bleibt.

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  • Reprise

    Reprise

    rege dich, ich bitte,
    bitte dich, dich kurz zu wägen:
    wegen dieser Idee, die
    ich hab’ bis sie mich hat
    oder ich den Beweis,
    dass du weißt, ob deiner
    Regung weißt und mir
    weist, dass ich zwar erlegen
    bin, aber immerhin
    nicht daneben.
    //
    liege ich wirklich?
    alles bewegt sich –
    seien’s ruhig die Augen –
    alles webegt sicht!
    Webusstsein!, das ist
    die Losung,
    Webusstsein!
    Bewusstsein
    bleibt Schein.

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  • probatige Akrogrammatik

    probatige Akrogrammatik

    greif dir Wörter!
    spreng die Dogmen!
    lass dich nicht als Stein vertrocknen.

    nimm nen Werther!
    lass in Stücken
    ihn die Welt erneut beglücken.

    komm schon, härter:
    dass in Dingen
    wieder neu die Lieder klingen!

    drum wende dich zum Menschen,
    wandle übers Erdenrund,
    fang wieder an, zu menschen,
    find für alles einen Grund.

    blick um dich her,
    es ist dein Können
    bedeute alles,
    bedeute dich.

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  • Verstricke dich mit Haut und Haaren, Geist und Taten und auch Warten! (inkl. Audio)

    Verstricke dich mit Haut und Haaren, Geist und Taten und auch Warten!

    Erhebe dich, tritt an die Ufer,
    verweile dort und streif mit Blicken
    eines Schweifens durch die Ferne.

    Belebe dich, hör auf den Ruf, der
    dein Ohr bedringt, sich zu verstricken
    in der Welt, die dich nie lässt.

    Denn seist du auch vom Staub der Sterne,
    so bleibt es doch der Erde Wärme,
    die dich nicht lässt, niemals lässt.

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  • zur Welt

    zur Welt

    nichts hält?
    zur Welt
    kann man sich
    trotzdem wenden.
    lasst euch nicht
    durch Glänzen blenden,
    egal, ob es gefällt:
    nichts hält und
    darum eben doch:
    zur Welt!

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  • modalmoral [inkl. Audio]

    modalmoral

    die produktpalette
    erweitert – irgendwann im
    lauf der zeiten –
    und eine realtität
    geschaffen aus
    sollen
    und wollen.

    mit weh dem kind
    gegenüber, bitte ich
    um kategorischen
    imperativ oder
    ähnlich süßes
    als inhalt der folie,
    in die man heute
    ja alles schweißt,
    was irgendwie
    frisch bleiben
    muss –
    wenn ich mit meiner
    unerklärten vernunft
    einmal normativ
    mein ‘ich möchte’
    verdringlichen
    darf.

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  • thrhema. oder: gott fried dich auf deinem weg!

    thrhema. oder: gott fried dich auf deinem weg!

    an big benn
    vorbei, der frage
    des formalen priapismus
    nach, hetze/hitze ich mich auf,
    was noch zu sagen sei, nein, wäre.

    vielleicht stimmt, dass ich aufbegehre.

    und sprache, sprache, du chimäre!
    der satzbau bleibt primär, eh
    du etwas hustest, was bis
    heißen sollte, aber ein-
    gedampft wurde, um
    zu genügen.

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  • dabei

    dabei

    alles dabei?
    dabeisein ist alles
    und so.
    dabei: alles?
    ein wenig
    viel zu
    viel.

    lieber also
    nicht dabei?
    und nur da?
    oder bei?
    und dann der Frieden, nichts entscheiden zu müssen?

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  • pittoresk organisierte erinnerungstravestie in kompakt

    pittoresk organisierte erinnerungstravestie in kompakt

    dichten? wie kann das rein worttechnisch denn überhaupt funktionieren? ich meine, mal ehrlich. das soll doch augen öffnen, dachte ich? und nicht den blick auf die dinge noch erschweren? sag mir ruhig, dass es diesen und jenen gibt, der das schafft und klar bleibt, ohne dabei dann ein langweiler zu werden. sag mir das ruhig. ob ich dir glaube, bleibt unserem subjektiven zeitalter überlassen. im übrigen überlasse ich dir übrigens das übrige. finde das wort, das in allem klingt. mach mal. oder romantisiere davon und über seine geheimheit. gemeinheit, die unbedarfte jugend so zu verwirren. oder entscheidet die gemeintheit etwa doch über wohl und weh? sorry, so wollte ich das doch gar nicht… und dann von den füßen steigen? komm. mal ehrlich. wahr war wahr für den moment – das kannste ruhig glauben. bei aller drehung, verwehung.

    pittoresk organisierte erinnerungstravestie

    dichten? wie kann das rein worttechnisch denn überhaupt funktionieren? ich meine, mal ehrlich. das soll doch augen öffnen, dachte ich? und nicht den blick auf die dinge noch erschweren? sag mir ruhig, dass es diesen und jenen gibt, der das schafft und klar bleibt, ohne dabei dann ein langweiler zu werden. sag mir das ruhig. ob ich dir glaube, bleibt unserem subjektiven zeitalter überlassen. im übrigen überlasse ich dir übrigens das übrige. finde das wort, das in allem klingt. mach mal. oder romantisiere davon und über seine geheimheit. gemeinheit, die unbedarfte jugend so zu verwirren. oder entscheidet die gemeintheit etwa doch über wohl und weh? sorry, so wollte ich das doch gar nicht… und dann von den füßen steigen? komm. mal ehrlich. wahr war wahr für den moment – das kannste ruhig glauben. bei aller drehung, verwehung.

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  • dem Dichtmineur ist nichts zu schwör:

    dem Dichtmineur ist nichts zu schwör:

    du wirst doch wohl nicht?
    doch ich werde/
    denn Werden ist mein
    Hauptgeschäft

    fäkal, fiskal/
    egal die Lade

    ich lege Lunte
    an die Dogmen/
    die Möglichkeit
    unterminiert das All

    im Stürzenbrechenberstenkrachen
    und in vielen andren Sachen
    einfach dumme Reime machen
    und über das Dichten lachen
    bis es neuen
    Schwung gewinnt

    /

    sinister in der Dämmerung
    dämmert mir Verfinsterung
    in rosenfingriger Eos

    und ich stimme keinen Hymnus an.
    (weil ich
    das kann)

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  • Empfindsame Stunden in der städtischen Winterwelt am Fuße eines imaginierten offenen Fensters, in dem zu später Stunde noch das Licht für einen Einfall brennt. Flackernd. Von Kerzen.

    Empfindsame Stunden in der städtischen Winterwelt am Fuße eines imaginierten offenen Fensters, in dem zu später Stunde noch das Licht für einen Einfall brennt. Flackernd. Von Kerzen.

    Und als ich in die Kälte trat
    berührte mich die Nacht.
    Berührte mich die Nacht der Stadt,
    das Leuchten ihrer Pracht.

    Ein Lächeln in mich selbst hinein,
    ein Tasten nach der Welt.
    Ob Mondmann oder Mensch: benenn
    mich, da mich sonst nichts hält!

    So lässt mein Echo sich vernehmen
    tief in meinem Kragen.
    Du bist schön, bist gut, bist da –
    manchmal lässt’s sich sagen.

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  • Inquisitionskommando B

    Inquisitionskommando B

    inquirieren wir
    doch mal die Lage
    und verbringen
    manche Tage
    mit der ach so
    bangen Frage,
    wohin das alles führt.

    irritiert euch nicht
    die bange Lage?
    dann verbringt doch
    mal die Tage
    grübelnd über
    mancher Frage,
    die das Land berührt.

    dreht doch mal die Steine,
    macht den Faulen Beine!
    ein jeder seines Glückes Schmied!
    drum bildungsnah in Reih’ und Glied
    versammelt jetzt die Jugend,
    die mit der richt’gen Tugend
    zum Glücke wird von uns geführet,
    was dem Erzieher wohl gebühret!

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  • ein anfang

    ein anfang

    alles nur noch meta!
    mal mäht er hier,
    mal mäht er da,
    doch nie ists seine ehre.

    metastasen der ekstasen
    jeden schöpfungswillens
    in den phrasen, die dir sagen,
    dass wir hier am ende sind.

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  • zickezacke…

    zickezacke
    HÜHNERkacke

    hoi

    hoi

    HOI

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  • normative Sprachweltrettung

    normative Sprachweltrettung

    sei doch bitte
    explizit performativ
    in deinen Äußerungen!
    John und John – der Welt! –
    zuliebe.

    mit besserer
    Verständigung
    unserer überzufälligen
    Unternotwendigkeit
    entgegen!

    ich verspreche dir dichtend,
    meinen Teil zu tun:
    hier und dort
    ein Ring
    als Schlinge.

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  • GeneRatioNieren

    GeneRatioNieren

    sich oder es
    arrangieren?
    so oder so?
    so oder so
    wir
    prokrasti-
    nieren.

    und schlägt dir das nicht auch irgendwann
    auf letztere? wenn ich
    das mal verschachtelt
    drückaußen darf?

    also druck veräußern! jetzt!–

    erhaben auf die dinge blicken?
    schillernd, chillig: schillerig

    aber, aber, herr doktorus!
    können wir da nicht was machen –
    ohne dieses geistgewinde -,
    dass die andern nicht mehr lachen?

    zur not auch an denen.
    falls die es sind.
    oder auch so nur.
    ist eh ganz voll
    und stickig
    hier.

    und manches hätte man
    (sprich: ich)
    auch gern.
    einfach so.

    ängstigend,
    was alles
    scheint.

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  • zeitmacher

    zeitmacher

    archiviere meine
    gelegenheits
    poesieprosapoetik
    für den fall, dass.

    flüchte vor verpflichtung
    durch eine überall
    beschriebene welt
    des falls, dass.

    falls das eines tags
    gelesen wird, bitte
    lächle, wenn du
    nach stunden aufsiehst
    und siehst:
    es war nur bedingt
    anders.

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  • nackt

    nackt

    hast du noch
    wörter?
    also, ehrlich:
    vorher nachgedacht?

    da ist
    nicht
    viel.
    ein kleiner moment
    SCHÖPFUNGSAKT
    und dann ist es schon
    wieder einfach nur da
    und nur dieser akt.
    nurakt.

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  • sich wegrelationieren

    sich wegrelationieren

    mit verwirr-
    ten FormFunktionszu-
    sammenhängen
    weiter Weiteres,
    weiteres Schreiben,
    das schmaler
    nur zum Rumhängen
    wird.
    An den Hängen rum!,
    hast du den Weg
    beschrieben, aber
    ich wollte mich,
    wollte mich,
    wollte
    mich
    trotzdem da hoch schreiben.
    Glaubt ihr an den Reim?,
    riefe ich da oben –
    hörte ich kein Nein!,
    ich glaubte mich verwoben.

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  • Instrumentalistik

    Instrumentalistik

    Kirchturmspitzen brachen einst von den
    Dächern jeden Hauses auf gen Himmel.
    Und ihr ehern’ Glockenklanggebimmel
    Konnte über alle Plätze weh’n.

    Fast vergeblich suchen Augen itzt
    Jenen alten Fixpunkt in den Schluchten
    Neuer Häuser und Paläste. Fluchten
    Zeigen nur, wo Geld im Glasturm sitzt.

    Zeiten, Sitten, o! Verspiegelt ist
    Damit die Gewissheit uns’rer Ahnen
    Und die Welt geworfen aus den Bahnen.

    Durch moderne Schatten stolpernd misst
    Jeder Schritt Distanz, die noch verbleibt,
    Bis ein Nichts sich Alles einverleibt.

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  • Verwicklichung

    Verwicklichung

    Plastik pumpt durch meine Venen,
    doch noch ist es nicht ausgehärtet.
    formbar noch, lässt es das Sehnen
    an mein jugendglühend Herz,

    das mir sogar den Reim mit Schmerz
    gestattet. und ich kämpfe Kämpfe
    kämpfend mit den Formen eurer
    Fassung, leidend erste Krämpfe

    der Ermattung, wenn ich sehe,
    dass ich reime und mich an
    ein Versmaß binde. o, ich stehe
    auf und auf der Leitung! Man!

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  • mich ergreifen

    mich ergreifen

    im Winter wird dich mein Arm
    durch die Straßen führen.
    wir beide in Schals
    und Mänteln,
    mit Mützen.

    von den Häuserschluchten
    durch der Wälder Wuchten
    zu der Gutbetuchten
    Villen.
    und ich werde für nichts
    Augen haben als
    für dich.

    irgendwann wirst du
    dich wenden und mich
    schräg von unten
    was? fragen.
    gegen eine
    Träne kämpfend und
    hoffend, nicht vor
    Klischee zu sinken, werde ich
    nicht antworten.

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  • Appalachenblick.

    Appalachenblick.
    (Ein Wikivolkslied auf Heinrich-Wasistswert)

    Dass wir der Engel nicht vergäßen,
    stünden oben Sterne,
    ließ der große Kerl uns wissen.
    Denn trotzend ihrer Ferne,

    mahnten sie der Worte Gottes
    als seine Lichter im Dunkeln.
    Ob Erwählter oder nicht sei
    blickend in das Funkeln

    gleich, weil nie ersichtlich. Nutzen
    sei, wonach man strebe,
    eifrig sich zu mühen, ohne
    dass man weltlich lebe.

    So erklang sein sola gratia
    und wir könnten leise
    fragen, wie das mit Ojibwas
    sei: Ob ihre Weise

    denn niemals das Heil verheiße,
    ob ihnen nur die Hölle
    offen stünde und ob diese
    dann nicht überquölle?

    Oder, ob der Herr sie schonte,
    als man Ihm erzählte,
    dass sie sich den Weißen fügten?
    Sie plötzlich als Erwählte

    also gen Himmel fuhren? Ach, wir
    Kinder unsrer Zeiten
    sind doch so befangen. Darum
    lasst mich in die Weiten

    der Geschichte ahnend lächeln
    und in des Zeitgeists Laune
    singen, dass man besser niemals
    wieder vorschnell raune.

    Denn auch wenn einer mächtig klug von
    der Erlösung faselt
    ist Verblendung nichts, was Menschen
    wie auch immer adelt.

    —aoouuu…!

    Appalachenblick.
    (Ein Wikivolkslied auf Heinrich-Wasistswert)
    von atti

    Dass wir der Engel nicht vergäßen,
    stünden oben Sterne,
    ließ der große Kerl uns wissen.
    Denn trotzend ihrer Ferne,

    mahnten sie der Worte Gottes
    als seine Lichter im Dunkeln.
    Ob Erwählter oder nicht sei
    blickend in das Funkeln

    gleich, weil nie ersichtlich. Nutzen
    sei, wonach man strebe,
    eifrig sich zu mühen, ohne
    dass man weltlich lebe.

    So erklang sein sola gratia
    und wir könnten leise
    fragen, wie das mit Ojibwas
    sei: Ob ihre Weise

    denn niemals das Heil verheiße,
    ob ihnen nur die Hölle
    offen stünde und ob diese
    dann nicht überquölle?

    Oder, ob der Herr sie schonte,
    als man Ihm erzählte,
    dass sie sich den Weißen fügten?
    Sie plötzlich als Erwählte

    also gen Himmel fuhren? Ach, wir
    Kinder unsrer Zeiten
    sind doch so befangen. Darum
    lasst mich in die Weiten

    der Geschichte ahnend lächeln
    und in des Zeitgeists Laune
    singen, dass man besser niemals
    wieder vorschnell raune.

    Denn auch wenn einer mächtig klug von
    der Erlösung faselt
    ist Verblendung nichts, was Menschen
    wie auch immer adelt.

    —aoouuu…!

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  • Überlegenheitsparaphrase

    Überlegenheitsparaphrase

    eine Phase
    hellsten Lichts
    scheint in mir

    eine Phrase
    übers Nichts
    keimt in mir

    und ich schleudere sie raus da,
    denn sie muss raus da und ihr
    hört mir zu da, denn ich zeig
    euch ein “da lang!” und da kommt
    jemand und will mir in meine
    Parade fahren, doch da lass ich
    mir nicht in die Parade fahren:
    da mach ich einfach weiter, da
    das trotz Nichts noch geht.

    irgendwie–

    mit der Wucht, es gut zu meinen,
    trat ich morgens aus der Tür.
    doch die Sucht, auch klug zu reimen,
    ließ mir keinen Raum mehr für
    verständnissicherndes Handeln.

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  • ins Leere

    ins Leere

    die Welt in lähmendem Licht
    am Nachmittag, doch ich
    tanze mit einigen Tropfen,
    die um mich schleudern.

    ich denke mir neue Worte aus
    und behalte sie für mich.
    bald, verspreche ich dir
    und nehme deine Hand.

    siehst du die Finger?
    wie sie sich schließen?
    umfließen? weil wir
    es wollen. es können.

    erzähl mir davon,
    sage ich und sehe halb an
    dir vorbei und du schweigst,
    hast verstanden.

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  • sich entsagen (gelesen)

    Weil ich da gerade Lust zu hatte, hier noch ein kleines Stückchen aus der Lesung. (Die Aufnahme erspart es mir, tatsächlich mal aktiv zum Mikro zu greifen, um hier Inhalte zu schaffen.) Also, viel Spaß damit. Das zugehörige Gedicht findet ihr hier zum Mit- oder Nachlesen oder Ignorieren.

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  • bob dir was

    bob dir was

    for the times
    they are
    a-changin’,
    was? und
    ich spüre das
    Drängen und
    will dieses Weiter,
    von dem wir uns
    trunkengeflashed
    berauscherzählen,
    das wir wählen, in
    unsrer Version
    der Demokratie!die
    Bewegung bewegt mich
    zu auf euch, weg von denen,
    andersherum, wer kann das wähnen?
    wir altern, verdammt, wir altern,
    und morgen schon werde ich gähnen!

    doch mehr
    ist da nicht,
    was sich
    ändert, mit
    Blick aus der
    Ferne, die
    grinsen
    mich lässt und das
    Wie
    frei-
    stellt.

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  • Ausschnitt aus der Lesung vom 25. Juni

    Ja, einen wunderschönen guten Abend. Ich bin hier, um endlich mal ein Versprechen zu halten. Toll, nicht? Ja. Also. Los.

    Ich habe euch etwas mitgebracht. Und zwar einen Ausschnitt aus der Lesung vom 25. Juni 2010. Das ist insofern beachtlich, als dass ich weder über genügendes Equipment für derartige Aufnahmen noch über die technischen Fähigkeiten zur Bearbeitung derartiger Aufnahme verfüge und euch dennoch nicht die Ohren abfallen werden. Nicht völlig zumindest.

    Wie dem auch sei. Meine Wenigkeit liest “Denn, wenn etwas geboren wird, dann hat es einen Namen zu tragen, damit man mit ihm oder ihr oder über es oder sie oder ihn schnell verständlich kommunizieren kann.” – Ein Sonett.


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  • Programmatik

    Programmatik

    vernehmt
    meine expeditive Prozedur,
    mit der ich den
    Kreis schon schließe!

    Näherndes:
    Systematik als
    Wissenschaft, als
    Lebenskraft, als das,
    was ruhig mich macht im
    Angesicht gesichteter Gesichter, die
    mir verschwimmen, bis ich
    neue Namen finde.

    so geordnet, habe ich mich
    in Ordnung verordnet und das
    zernichtet, ja
    zernichtet, doch
    man kann noch immer
    weiter.

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  • lyrik

    lyrik

    rätselratten, aufgepasst!
    hier kommt ein neues rätselraten:
    wer kann mir die lösung sagen,
    ohne jemals nachzufragen?

    ‘mhm’,
    sage ich
    der welt.

    rattenrätsel – aufgewacht!
    man stellt nur neue ratefallen:
    niemand kann den knoten lösen
    an der andern leute ösen.

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  • Erwachen

    Erwachen

    Vögel zwitschern in den Kronen
    grüner Bäume, die mich lohnen
    mit Gefühl des Frühlingsdranges,
    jenem Locken süßen Sanges.

    Grün wallt ringsum auch in Städten,
    will mit mir auf Zeiten wetten,
    die den Menschen überdauern
    und mit Ranken größte Mauern

    noch bedecken. Ich verharre.
    Seh mich um und meine Starre,
    denk das Walten größrer Mächte:
    Was mein Wort der Welt wohl brächte?

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  • verfahren

    verfahren

    gott ist tot
    doch wir
    wir leben wohl noch immer
    die latenz ist verloren

    ich schreibe gedichte
    du denkmalst dich anders
    einer wird erinnert
    anderer nicht
    wir bleiben ohne
    die latenz verloren

    es gibt verfahren
    doch was, wenn der schleier
    sich lüftet?
    frag deine adams
    die latenz ist verloren

    was hält?
    gewalt als die
    waffe der wahl und der
    leidende mensch als
    grund?

    und von zeit zu
    zeit bejubele ich die
    zeit, die mir
    das vertrauen
    neu schenkt
    wenn ich es will
    wenn ich es will

    ach
    du welt
    der handlungsressourcen

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  • ausrichtungwort

    ausrichtungwort

    zeit ohne worte
    unnahbar heute
    alles vermittelt

    alles vermittels
    etwas anderem

    und dieses andre
    immer anders

    in der wiederholung
    eine wieder-holung?

    alles täuscht
    in seinem tausch,
    der die austauschbarkeit
    zeigt: trist verzweigt
    als baum, der schweigt.
    was ist das?
    geformt, verformt–
    reformen des verlusts.

    doch lust, ja lust,
    ab und an.
    nur hedonistisch, klingt es dann

    und dieser klang
    klangt meine suche
    nach der form,
    die sich nähert,
    es formt, noch einmal,
    einmal noch

    ich richte mich
    ein
    bisschen
    ein.

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  • nichts zu haben/wissen/können – was war, zu glauben/lachen/preisen

    nichts zu haben/wissen/können – was war, zu glauben/lachen/preisen

    hinter manchen Ecken rauchten kleine
    Revolutionen. doch uns kümmerten schon die
    großen Ideen wenig. schmunzelnd eine
    Überlegenheit ahnend ließen wir sie

    einfach. uns alltäglich unterhaltend
    über Gleiches mit den Gleichen, übten
    an bekanntem Ort wir uns verwaltend.
    kaum mal Dinge waren, die betrübten.

    ja, wie wir damals unsre Runden drehten
    und unsre Spuren in den Staube drückten,
    dachten wir kaum an die schon verwehten.

    zeitlos, dieses auf dem Schulhof Kreisen:
    gewiss sich seiner und der neuen Weisen –
    bis wir mit den Jahren uns entrückten.

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  • ich schreibe:

    ich schreibe:

    hier, ein Werk,
    das ich dir
    ein wenig genie-
    ästhetisiere.

    ich transzendiere dir auch alle Gattungen und Genres und normativen Satzngn, wnn s hlftttttt.

    ist aber irgendwie doch nur
    ein wenig
    Disteln-
    köpfen.

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  • zusprechen

    zusprechen

    wir wägen das
    Unwegsame mit Wörtern
    hin und her.
    wortlos ist das,
    alles los der Worte,
    unser Los der Wörter.

    ein wenig Orakeln
    stützen wir auf das,
    was war und damals
    wahr war.

    wir wahren die Waren
    in neuen Verfahren,
    die als Partizip schon
    ihre eigene Erneuerung
    verlangen.

    und wer erneuert den,
    der – auf seine Weise? –
    schon gemenscht hat?
    nichts angelegt in der Sprache,
    der Ausweg verschlossen ganz offen
    oder nur offen verschlossen.
    vielleicht ist das Freiheit?

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  • mein Fanal?

    mein Fanal?

    alles so banal,
    nicht?
    mit jedem Ruck
    rücke ich näher
    ans unverrückbar
    ungesehen Unverstehen.

    ein paar Neologismen
    strample ich der
    Neonnacht und der
    Schaffenspracht,
    die Tage macht,
    vielleicht noch ab.
    und sehe doch nur
    den Wandel der
    Zeiten, Gezeiten, Weiten, Breiten, Heiterkeiten,
    die mich als letztes System
    immer bestimmen.

    wir schleiern in Reime
    und andere Formen
    ein schmerzendes Unvermögen,
    das vor jedem Kapital stand.

    vielleicht noch als Segen.

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  • das Buffet ist eröffnet

    das Buffet ist eröffnet

    greif dir was
    vom Teller mit den
    Leckereien
    und Schalmeien
    und leck mir einen,
    der sich mit
    Briefmarken auskennt
    für den Weg zu Verbindungswegen,
    auf denen man auskennt,
    was es zu wissen gibt,
    um gut durch zu kommen.

    und komm mir gut durch zurück!,
    hat Mama gesagt,
    wusste, was sie meint.
    meinte immer, zu wissen.
    wusste aber mehr.

    äh?
    interjektioniere doch woanders,
    denn ich kann das
    und noch mehr.
    alleswasichwill.
    ja.
    jahr nicht
    die ganze Zeit.
    ist eh nicht zeitig
    genug
    und zu zeitig
    und immer alles zeitlich,
    bis du dann den Mund aufmachst.

    und mach kein Fass auf,
    nur weil du ein paar
    Nägel ins Holz gehämmert hast.
    auf den Kopf
    und so.
    pflanz lieber nen Wald,
    du Sünder,
    dein Sprachschrat.

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  • alles mit allem konnektiert

    alles mit allem konnektiert

    alles nichts geworden.
    nichts also alles.
    weiter mit allem im nichts.

    jedenfalls
    immerhin
    nennend und anders
    einen zusammenhang
    hergestellt, aber dabei
    hörer und sprecher
    vereint:
    die origo partizipial
    umgangen,
    Relationen propositional
    realisiert.

    prozedural operativ statt deiktisch,
    gemeinsame Konstellation
    für Handlungsanschluss
    geschildert.
    so gemeinsam weiter könnend–

    übrigens als elipsen zu kurz gegriffen.

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  • okay.

    okay.

    in einer, nein,
    meiner
    gedämpft-neonen sicht
    auf die dinge
    sage ich schlicht,
    okay.

    ich habe schuhe
    und ich weiß,
    wie man geht.
    ich nehm einen
    schirm mit, wenn das
    wetter so steht.

    hinter mir bleiben
    die jahrhunderte
    ein lächeln
    und ich.

    ja, nicht?
    so widersprich
    doch mal einer
    und verfange sich
    nicht
    in sprache
    und zeit.

    denn ich bin
    bereit für
    eine
    leise
    verbeu-
    gung.

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  • die Möglichkeit wägen

    die Möglichkeit wägen

    hier sitze ich auf der
    postmodernen Reservebank
    und delektiere mich
    am Spiel des
    kategorischen Imperativs
    und seiner Verwandten
    im Zirkel der Vernunft.

    mal deiktisch,
    mal anaphorisch,
    mal auch im Symbolfeld,
    doch immer gefangen,
    rekurriere ich
    und rekurriere
    und kuriere
    in keine Richtung.

    das Böse? ach.
    ob biologisch, kulturell…
    was gilt’s?

    im Endkampf dennoch –
    mit apokalyptischem Pathos –
    werde ich aufstehen
    und mich reinwerfen
    oder?
    der Möglichkeit wegen?

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  • in einem griff

    in einem griff

    ekstase der paraphrase
    und dreh dich, dreh dich,
    welt, was hält
    dich, mich, wen und uns und
    ach,
    ach ach,
    ach. kurz mit wenig viel.
    gewühl als weltgefühl
    und welt erfühlt.
    ich erfüllt und doch
    nur icherfüllt.

    o, dass man fühlt.
    denn was füllt?
    ich leerstelle, ich,
    und nur die andern, die andern.
    der ekel. die andern.
    mein makel, die andern.
    feinde meiner freiheit.
    meiner was?
    ach, dass du küsst.
    bio-chemie und all
    das. so schön.

    so schön.

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  • NACHTS: DICHTER

    NACHTS: DICHTER

    universal grammatikalisch
    nähere ich mich dir.
    ja: eine Verständigung
    für alle. eine Lebändigung
    für mich.
    o, was weiß ich.

    ich sitze nachts den Mond
    und wünsche Wünsche wünschend,
    um verwunschen einzuschlafen.
    zum Tage hin erwache ich und
    das ist alles.

    und das ist mehr!
    und das ist nichts!
    und das ist das!
    und Das ist deiktisch
    und Ich auch.
    und alles ist verknüpft
    in meinem kleinen Verweisraum-Ich –
    und glaubst du nicht
    man glaubt dir nicht?
    ich glaube nicht
    und weiß mich in dem Glauben,
    nicht zu glauben, glaube ich.

    Kreise werden, ziehen, zeihen:
    kreisen, kreisen und wir reisen
    unsren Idealen hinterher,
    die wir dereinst
    abgeschüttelt.
    eine ‘-mania’ für jeden hier –
    für dich, für mich -, die fünf
    Minuten teuren Ruhm
    der treuen Sorte;
    stets verlässlich stets schon fort.

    o, Ort! verlasse ich dich
    nicht in jeder Sekunde
    und kehre zurück?
    zuhause, zuhause,
    endlich zuhause.

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  • sich_bar

    sich_bar

    verbind die logik und rhetorik neu,
    damit ich wieder glauben kann.
    gib den dingen wieder formen, sorg,
    dass alles wieder gläsern wird.

    erfüll die lücken, kitte sie, auf dass
    bald jede brücke fähig sei,
    die worte durch die welt dem hörer zu-
    zuführn. lass es die sprecher wagen.

    Und wisch dann den Staub,
    wisch den Staub feucht,
    wisch ihn feucht.
    Damit ich sehen kann,
    säen kann
    mit meinen Händen, die,
    weiter mir von meinem Kopf getrennt,
    doch wieder greifbar werden,
    wenn alles Sich bar sichtbar wird.
    Den einen MomenT.

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  • kauf-man-lachen (an die)

    kauf-man-lachen (an die)

    hast du einen namen?,
    frage ich und:
    hättest du gern
    einen mehr?

    und hier sind Blumen
    als ein Strauß
    und jede
    habe ich benannt.

    und mehr noch
    immer mehr
    und mehr.

    geld? ach, geld,
    ist das nicht
    auch gewählt?

    manchmal sind momente
    und darin wir selig –
    mal gesagt und oft bestiegen;

    alles immer–

    nichts für immer–

    nimmer nimmer?

    halt, denn bis –
    bis einer neue Namen findet.

    da lachst du dir
    dein ewig-leben?
    da witzel ich,
    dass du mich grinst.

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  • die nacht balkonieren

    die nacht balkonieren

    die nacht, die sterne –
    irgendwo der mond –
    und noch ein haufen
    andrer standard
    themen.
    und wolken.
    das flackern der kerzen und
    deuten.

    die stadt und die menschen
    sind
    kopfhörerfern und ich
    mir selbst verbunden,
    unumwunden selbstempfunden
    und auch verschwiegen
    getrieben.

    das wiegen deiner wiege
    bringt die schwere
    in das junge sein
    und – sein wir ehrlich –
    leichtigkeit ist allzu licht
    für all die dunkelheit,
    durch die in einem leben
    jeder bricht und die man
    spricht.
    ach!
    nicht?

    ich nehme also
    tempo auf
    und glaube mir,
    dass man das braucht,
    wenn man hier so
    global-viral verbal-banal
    durch alle tropen rauscht.

    da denk ich sommer,
    spüre brise,
    blicke bäume,
    rauscherausche.

    ach, das eben
    eben
    war so
    eben.

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  • im Lächeln ob der Möglich-keit

    im Lächeln ob der Möglich-keit

    plänkelndes Sprenkeln
    in regendem Reigen
    erschwellend zu Weiten,
    die sich verbreiten:
    über die Schultern der Väter
    in Flüssen, auf Feldern
    aus Wort eines Jesus
    an heimischen Herd.

    eine Hymne der Menschheit,
    die sonntäglich köchelt,
    dem elektrischen Lichte
    verdunkelter Städte
    und Annes Geist,
    der aus Amsterdam steigt.
    ein bedenkendes Weiter
    des steten Vergessens –
    den Alten ein Nicken
    erneuernder Zeit.

    für Stille im Lärmen
    ein Drehen der Zeichen,
    um Lächeln begreifend
    und Hände sich reichend
    Bewusstsein zu glühen.

    Du Lied aller Dinge,
    Du Singsang des Weiters,
    O Flusschor erklinge,
    O Wesen sei heiter!

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  • da sein.

    da sein.

    ich treibe auf dem Lichtfluss durch die Nachtstadt
    und gewahre, dass in dieser Nacht statt
    hat, was vom Tag beleuchtet mir erblindet,
    was mir in den Trubeln stets entschwindet.

    ich treibe diesen Lichtfluss durch die Nachtstadt
    und beleuchte Zeit, die mir bei Zeiten
    zwar entlaufen mag, doch in den Weiten
    ihrer Läufte mich noch nie verlacht hat.

    und fahr nach Nirgend. sagte ich zu dir
    und wo? frugst du und hin! rief ich. und dies
    genügte als Gespräch, das ich mit mir

    in meiner Zeitmaschine damals führte,
    die ja an sich Raumvernichter hieß
    und fast nur deiktisch noch die Welt berührte.

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  • meine eigene Farbenleere

    meine eigene Farbenleere

    ich protegiere
    während ich
    poetologiere
    meine
    VORNEVORNE-
    Anhängerschaft
    bis mein Anhänger
    sie nicht mehr schafft
    (bergauf und so)
    oder sie mich überrollt
    (bergab, du weißt).

    lieber daher doch
    im August und strammig
    geheimnissen
    im Nutznutzen.

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  • Ausprechen

    Ausprechen

    Nieder mit dem
    Bescheidenheits-Topos, das
    unsere Sprache zu lange schon
    regiert.
    Und zurück mit den großen
    Ideen und Würfen, die
    man ihr zu lange schon
    verwehrt.
    Pfui über dieses neueste
    Kastratenjahrhundert, das
    unsere Fähigkeit
    negiert.
    Her hingegen mit allem dem,
    was unsere Seele zu
    lange schon nur
    begehrt!

    Das wollte ich
    nur mal gesagt haben.

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  • computergeschrieben

    computergeschrieben

    die moderne
    hat den mond
    wettlaufend
    greifen lassen.
    seit der siegerkür
    wird jongliert.

    ich mache ständig
    alles neu, während ich mir zuwerfe,
    nochmal wieder
    und danach
    noch neuer.

    habe einmal…
    in meiner bahnstadt
    an der zeitung vorbei
    im augenwinkel
    den reißenden urstrom
    gesehen. war gedrehten
    kopfes aber doch nur
    weiß bedachtes autohaus.

    lese seitdem nicht mehr.
    gebe mir stattdessen farben!
    ALLEDIEICHWILL.

    und, ‘idiotologen’, schnoddert
    man sonnenbebrillt
    auf das irgendwie hellere gestern,
    da man im heute
    nur noch für nichts kann –

    und dennoch tut.
    man hält sich;
    umwoben.

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  • Welterrettung (Rezept zur)

    Welterrettung (Rezept zur)

    denkt an Struensee
    oder Joseph Zwo –
    um hinkend wen zu nennen –
    und dann gafft
    in den Spiegeln euer Selbst.
    na? sind die Augen nicht
    ein Stückchen noch zu öffnen?

    ein jeder wirke, was er kann,
    statt Hoffnung aufzustoßen.
    ein jeder glaube nur daran,
    dass Möglichkeit die Menschen treibt
    und auf dem Meer treibt dann noch
    jeden, was ihn umtreibt.

    Verheißung bringt
    nur Treibhausgas.

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  • WiederHOLUNG

    WiederHOLUNG

    der Tag dunkelt und ich
    sehne mich nach alter Sucht,
    für die ich keine Namen
    erfinde,
    um wenigstens noch etwas
    zu haben in dieser Welt,
    die ich mir bemalt habe,
    bis sie mich zurückbemalte.

    denn wir malen uns
    in unserer Müle –
    wenn ihr versteht? –
    ganz ohne Mühe.
    für den Schaden
    muss man meist gar
    nicht viel tun.

    alles in Sprache
    ist Sprache alles?
    kann-nicht-nicht
    und so weiter:
    auch ohne Worte,
    du weißt.
    und du weist.
    und ich nichts
    und nicht mehr.

    als Wassolls
    sage ich dem Abend
    Gutenmorgen
    und lache mir meine
    Gewohnheit zu können
    zurück.

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  • Bin ich? Ich denke,

    Bin ich? Ich denke,

    also, ob erdumwunden,
    ungefunden oder
    doch verbunden
    unter Licht,
    im Dunkeln oder
    beidem mit dir
    und ohne euch
    und umgekehrt
    im alles Drehen
    zurückführbar
    ins Über
    und als Ansatz
    nachzufühlen
    im schummrigen Schema
    des schemenhaft schummernden
    Immernienichtsalles
    des werdenden Endes
    im Beginn des Endes
    des Beginns

    bin ich: schließlich.

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  • sich entsagen

    sich entsagen

    ich höre auf
    zu glasen,
    zu ver, ein oder um
    und räume meine
    Kammern leer von
    all dem Tand,
    um ihn zu schmeißen
    hier und dort
    hin und fort,
    um zu sehen,
    was wird,
    wenn ich Werke wirke,
    die auf mich
    zurück geworfen
    mein Wirken werken
    in den Spiegeln
    all der Scherben,
    auf denen ich
    um Leben werbend
    aus dem Nichts
    ein Alles mache.

    Und ich lache,
    ja ich lache,
    ob der Dinge,
    die ich dabei mache,
    ob des Bodens,
    den ich schaffe,
    ach so glasig,
    dass ich breche,
    auf und durch
    und auch darauf,
    je nachdem, wie’s
    grade taugt,
    da Glas, o Glas,
    in seinen Formen
    immer einen
    Weg verstellt,
    egal wie sehr
    es Welt erhellt.

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  • marschbereit

    marschbereit

    teslagespult
    nenne ich mich
    König der Könige.

    nur zu, ramm Sesam-
    krumen
    in den
    Boden!
    so und so
    finden wir
    nicht zurück.

    gedreht ist Ende Anfang und
    trotzdem wiederholt
    sich nichts.
    nie.

    Weiterlesen →
  • Assoziationskitt!

    Assoziationskitt!

    über(-)
    setzen

    Landung
    auf/am Flughafenstrandhafenparkplatz.

    Drehung.
    für dich
    des mich.

    aufmerken für
    die Aufmerksamkeit
    des
    Aufmerkens für
    weiteres Aufmerken.
    Das Bewusstsein
    zwingt – trotz Nichts.

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  • bootig

    bootig

    ich
    Post-
    mensch
    stelle
    Unterlassungs-
    klage
    aus.

    stil stillvoll
    alles gerundet.

    vereck mich
    nur noch weisend
    in ihrem weißen Flatterrock und lache eine Träne
    Nullfokalisierung für unser Spiel.

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  • napoleoniert

    napoleoniert

    habe mir einen Feldherrenhügel
    kopfgerechnet
    und breche das Licht, das
    das der Brüche ist
    und war und
    bleibt.

    und ich kann
    mich selbt umstrahlen.
    ich kann es können. ja.

    und ich verdichte
    mich selbst
    bis es
    aus mir
    birst.

    ummantelt. erst in mir
    und dann um mich.
    es wird.
    in Kindheitsmagie
    und kurz vor
    Zwölf.

    ihr apostelten Geschworenen
    kreist mit mir.
    frei gewollt assoziiert-passiert.

    wir sind vage.

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  • sich podern

    sich podern

    in den Köpfen
    strammt es
    nur so
    vor sich
    hin

    und ich bohre
    meinen eigenen an–

    feldendes
    Schwebenstreben
    himmelwärts
    dem Saaligen nach.
    ich neste,
    handzahm.

    o, ich
    liturgiere
    mich.

    wechselver
    solange
    alles geht.

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  • Heimweg

    Heimweg

    mit den Lichtkegeln
    des Verkehrs um mich
    als Kind der Nacht
    unterwegs,
    geboren zu werden.

    Multi-
    perspektiv-
    saft
    zum Frühstück
    bei dem Bäcker
    an der Ecke
    mit rundfassadigem Haus.

    o, denkst du?
    o, dass man denkt.

    mich verbeugend
    trete ich ab
    für heute.

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  • Eisen bergen im Mienenschlunt neuer Zehnezeiten.

    Eisen bergen im Mienenschlunt neuer Zehnezeiten.

    Mir sind ganz postt mohdern
    di hilfn genommen/gegeben.

    Narratier mir
    war Heit wund?
    Runt-gesunt.

    Sing Sang des weiters
    immeer.

    Faben naja.
    denke Trauer
    einfach wek.

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  • nachfassend

    nachfassend
    (/+x*/)xXx//
    Lassen prassen
    im Leben des
    Prasselnlassen
    XxXx/xXxx/XxXx//
    türmende Türme        [<<<provisorisch
    stürmender Stürme         metaphorisch]
    XxxXx/XxxXx//
    dringliches Dringen
    drängenden Drängens:
    übervolle Überfülle
    der Tautologie, zu sein.
    XxxXx/XxxXx/XxXxXxXx/xXxxXxX(/+x*/)

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  • schwer.los

    schwer.los

    gleich.
    gleichmütig. gleich.
    gleich. gleichmütig.
    gleich.

    ich schaffe mir einen Gott
    und glaube an ihn.
    so lange,
    wie ich will.

    ich knüpfe meine Bünde
    mit diesem und mit jenem,
    erfinde mir die Gründe
    ganz ohne mich zu schämen.

    ich trete
    mir Leben
    in meine
    Füße
    mit jedem
    Schritt.

    im Dickicht auf dem Meeresgrund
    mit Füßen hoch im Himmelsrund
    mein Dasein und des Wesens Schwund
    im drängenden Und
    des Weiters.

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  • als ich die Sprache in ein Restaurant ausführte und sie den anderen vorstellte.

    als ich die Sprache in ein Restaurant ausführte und sie den anderen vorstellte.

    sie herrscht mich an,
    wenn ich über sie zu
    herrschen versuche.
    beherrsch DICH!,
    zischt es
    zügig
    zugluftig.

    zu luftig
    löffle ich danach
    all die Hohlräume
    der porösen
    Nachspeise –

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  • ach, leckt mich.

    ach, leckt mich.

    !

    penetrante Poesie
    meiner Wahlverwandschaft
    mit den Niederungen
    fremder Höhen.

    dezentralisiertes Ichsein?
    Nichtsein.
    und seines ist es ohnehin nicht,
    ist immer mehr und dreht sich.

    multiperspektivische Einflusszuflüsse.

    und wo schwimmst du?

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  • smALL-talk

    smALL-talk

    ich spreche mein
    ‘sprich ruhig/ruhig’

    ‘aww’, lautest du
    meine Beschaulichkeit
    international
    multi-lingual
    ambigue.

    ‘ja’, drehe ich.
    wende mich.
    gegen das Für,
    für das Gegen.

    ein wenig mehr
    des Mehr der
    Überhaltung.

    und wir ducken uns
    unter unsere Haltung,
    um im anderen zu sein,
    was wir wollen?

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  • Gelackt.

    Gelackt.

    Lasur ist allen Augen aufgelegt.
    Und ja, auch deiner Tränen Glänzen rührt
    von jenem, das die Wahrheit von uns führt
    und uns in unsres Wissens Wirren trägt.

    Sachte streicht mein Finger vor dir über
    Tisches Platte? Lächeln macht mich, dass ich
    nichts berühr. Was ist es gleich noch, was dich
    einst schuf? Nichts macht nichts, macht mich nicht trüber.

    Bin heller, klarer, mehr – wenn ich nur will.
    Und weiter näher rückt die Ferne. Still
    wird alles um mich. Ich erfasse. Was?

    Drehend, wendend, windend ist das Sprechen,
    ist das Gehen, ist selbst Stehen. Flächen
    flachen flach. Und Höhen? Hach. Nur das Das(s).

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  • nächtliches Blühen

    nächtliches Blühen

    Satellitenkometen
    und Mondesraketen
    über betenden Beten
    voll blumender Blumen

    wässerndes Wasser
    und bäumende Bäume,
    ich menschender Mensch, ich
    in weiterem Weiter

    sich weitende Weiten
    und all’ dies Begleiten,
    all’ dies Bereisen
    auf kreisenden Kreisen

    dies Drehen verstehen
    im Verstehen drehen,
    wohin denn noch gehen
    im Überallsein?

    lächelnder Glanz,
    lächelndes Glänzen
    unendlichem Tanz
    und all’ seinen Grenzen

    lassendes Fassen
    im fassenden Lassen
    all’ jener Sachen,
    ‘lal Jachen sener–

    der Müssenden Küsse
    als küssendes Müssen
    des eigentlich Könnens
    und dennoch nicht Tuns

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  • Sich nicht zu fühlen

    Sich nicht zu fühlen

    O, zurück zu jenem Natur-
    zustand, den
    es niemals jemals gegeben
    haben wird!

    Ein “Verzeihung…” der
    gesellschaftlichen Konvention
    an dich.
    Mit müdem Lächeln im
    Wofür-denn-eigentlich.

    Sich dann zurückzublinzeln
    in das Können dieses Spiels,
    in den Glanz jedes Drehens,
    Vergehens, Sehens, wie man will.

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  • Herbstsonntag

    Herbstsonntag

    ganz schöner Fön
    da draußen!,
    lacht die warme
    Stube

    dass man noch lebt
    von außen,
    schütteln  w i r   die
    Glieder

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  • dirrim mit w!

    dirrim mit w!

    brünftig brennend sengt das Sinken an mir,
    doch liegen hinten –
    wie vorn –
    von alledem noch mehr.
    so: wohligwarm ersteige ich.

    ich kann die Worte
    nicht mehr zuordnen.
    alles spricht
    im Nichts.
    doch ich schweige nicht.

    ein kleines
    Arbiträr
    zwinkere ich
    dirdirDIR.
    des Könnens wegen.
    wie schön.?

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  • in der P. über sie

    in der P. über sie

    in diesem Rauschen
    der Griff nach den Zweigen
    entwurzelter Bäume,
    nur um zu zeigen,
    dass sich alles verhält.

    und rekonstruierst du
    etwa noch?
    in Zeit der großen
    Dekonstruktion?
    das sind nur Bilder,
    wenn du Geschehenes malst.

    oh, dass du malst.

    und ich widerspreche
    mir selbst
    versweise.
    nein,
    ich überliste.

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  • richtungsschneisend

    richtungsschneisend

    ich erfinde
    das Rad neu.

    zum zweiten
    Mal schon
    heute Abend.

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  • kommunikativer Akt zur Fastbeweisführung des Müssens deines Kusses

    kommunikativer Akt zur Fastbeweisführung des Müssens deines Kusses

    leider ledig? naja,
    leb ich ledig
    auch des Mitleids,
    leb ich
    lediglich.

    und Bloßalleinignur
    ist allerdings eh mal besser
    als sein Ruf.
    so wie ich als das,
    was ich sage.

    lass mich damit kurz
    etwas vorschweigen!

    deine Claviculae
    tanzen Glanz unbewegt
    mit meinen Augen,
    sind Mehr meines Weniger
    und volksmundig müsste
    das für dich mehr als reichen.

    viel wenig sehen ist aber
    Janein ewigen Könnens.

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  • Schau, Fenster!

    Schau, Fenster!

    ein neuer Tag,
    hat wer gesagt
    und ich richte ein wenig
    über mich und aus,
    wohin ich getrieben
    gehen will.

    so schwebe ich gezogen
    auf deinen, meinen, unsren Wogen –
    so lebe ich verwoben,
    um drehend mich zu proben.

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  • Kreation

    Kreation

    Mir sagte eine Stille,
    es sei ihr innig Wünschen,
    dass ich sie wörtlich fülle.
    Ich sprach ihr von den Nymphen

    und allen Dingen, die
    sich in die Ordnung fügen.
    Und davon, dass es – sieh! –
    so doch nicht sei. Es trüben

    im steten Wandel sich
    schnell meine Augen und
    sie suchen für mein Ich
    trotz Nebels neuen Grund.

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  • Dichterschwall…

    Dichterschwall
    ist Hall
    des Gewühl-
    Gefühls

    gefühlte null Grad
    bleiben kalt
    so wie ich
    zu oft
    wenn du frierst

    Eisblumen und
    aus mir strömt
    nur heiße Luft
    anderer Art

    Sprechen und
    die Kunst
    etwas zu sagen

    da möchte man
    fragen, ob es
    Meteorologen
    anders geht

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  • in Wegesrandes Hecke…

    in Wegesrandes Hecke
    schützt sich Vogel;
    aufgeweckt durch
    Blitzes Donnerschläge
    erhebt er sich
    und zeigt
    des Regensturmes Winden,
    dass er genauso Welt bewegt.

    es raschelt das Leben des Einzelnen
    und fällt in meinen Blick.

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  • von dreidreidrei und einsvierzwei

    von dreidreidrei und einsvierzwei

    ein Alexander
    lächle ich
    mein Ende

    die Welt gegriffen
    auf diese
    oder jene Weise

    in meinem Geiste
    vor allen
    lächle ich

    wollte voran und
    wollte wieder
    zurück, um wieder voran
    zu kommen

    und wer bist du?
    lächle ich
    ich habe es gesehen
    lächle ich
    hab es gesehn
    und neue Namen, wenn ich will
    und endlich doch den einen
    meiner Eltern

    und dieser Bus
    hält meinen Geist
    nicht mehr.

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  • arbiträr.

    arbiträr.

    blau-grün verschwimmt grau vor meinen Augen Abendhimmel
    für eine Nacht der Gedanken, die dankend denkend
    Kreise um mich schlagen, deren Zirkel ohne Ende
    jeden Anfang leugnen und mich mit dem runden
    Mond verhöhnen.
    ohne Ein und Aus gestehe ich mir ein, dass aus
    uns viel zu viel für feste Sätze springt und
    gebe mich dem Schauen hin und finde mich
    hypnotisiert von all dem Glänzen aller Dinge,
    all dem Dingen allen Glanzes, jenem Unsinn
    dieses Nichts.
    Alles.

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  • Übernacht (inkl. Audio)

    Übernacht

    Frische kaskadierend kühner Nacht,
    die – erwacht – bewusstes Sein entfacht:
    Lose Leere lässt den Raum verschwinden,
    Nähe naht und will die Menschen binden.

    Bäume schummern rauschend ihr Verschwimmen,
    während in den Augen Leben glimmen,
    die sich dem Vergehen springend weigern,
    sich schon bald zu ganzen Sätzen steigern.

    Worte meint man davon gar zu hören,
    lässt von ihrem Wahn sich glatt betören,
    will mit ihnen schreien, blinzelt wild,

    stürmt und tobt und strömt unzählig Unde,
    trägt sein Selbst als Welten wertste Pfunde —
    dann der Schlaf, der wunde Augen stillt.

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  • hierhiermehrmehr!

    hierhiermehrmehr!

    Fahrplanpracht der Schaffensmacht
    frischer Worte, die – noch ungelacht –
    deinen Winken winkenverwaistes Verweisen kreisen
    und sich sagen, dass man
    etwas trägt
    und fragt man, sieht man,
    wie sich etwas dreht

    Selbste proben im ‘da oben!’
    fern des Lobes sich verloben
    mit dem Loben einer Ferne,
    deren Nähe Anfang endet,
    um als ein Beginn verwendet
    flaggenmastig stumm zu sprechen

    Sagen, sagst du, kann man sagen
    Tragen: trägst du? kann man fragen

    Lassensstimmung und Gewinnung
    neuen Neus

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  • am Wegrand der Welt

    am Wegrand der Welt

    der Staub der Jahre
    wirbelt im Werden.
    getragen von Fragen
    erfahre ich Ferne,
    die das dunkle Nichts
    bedrängt.

    ein Schweben
    in Worten und
    Taten der
    Winde und Stille.

    drei Worte sind eins:
    allesnichtsweiter.

    und wie sich Staub
    widerlegt
    und die Welt
    weich
    und zart erscheint –

    Ruhe als Form,
    in die sich
    Leben gießt, bis
    sie überläuft
    und aus den
    wissenden Augen
    strömt.

    ein Gott,
    der Blitze schleudert
    oder Gebote oder
    Liebe.

    das Lächeln, das
    Ihn als
    sein Werk
    erkennt.

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