Übernacht (inkl. Audio)

Übernacht

Frische kaskadierend kühner Nacht,
die – erwacht – bewusstes Sein entfacht:
Lose Leere lässt den Raum verschwinden,
Nähe naht und will die Menschen binden.

Bäume schummern rauschend ihr Verschwimmen,
während in den Augen Leben glimmen,
die sich dem Vergehen springend weigern,
sich schon bald zu ganzen Sätzen steigern.

Worte meint man davon gar zu hören,
lässt von ihrem Wahn sich glatt betören,
will mit ihnen schreien, blinzelt wild,

stürmt und tobt und strömt unzählig Unde,
trägt sein Selbst als Welten wertste Pfunde —
dann der Schlaf, der wunde Augen stillt.

hierhiermehrmehr!

hierhiermehrmehr!

Fahrplanpracht der Schaffensmacht
frischer Worte, die – noch ungelacht –
deinen Winken winkenverwaistes Verweisen kreisen
und sich sagen, dass man
etwas trägt
und fragt man, sieht man,
wie sich etwas dreht

Selbste proben im ‘da oben!’
fern des Lobes sich verloben
mit dem Loben einer Ferne,
deren Nähe Anfang endet,
um als ein Beginn verwendet
flaggenmastig stumm zu sprechen

Sagen, sagst du, kann man sagen
Tragen: trägst du? kann man fragen

Lassensstimmung und Gewinnung
neuen Neus

am Wegrand der Welt

am Wegrand der Welt

der Staub der Jahre
wirbelt im Werden.
getragen von Fragen
erfahre ich Ferne,
die das dunkle Nichts
bedrängt.

ein Schweben
in Worten und
Taten der
Winde und Stille.

drei Worte sind eins:
allesnichtsweiter.

und wie sich Staub
widerlegt
und die Welt
weich
und zart erscheint –

Ruhe als Form,
in die sich
Leben gießt, bis
sie überläuft
und aus den
wissenden Augen
strömt.

ein Gott,
der Blitze schleudert
oder Gebote oder
Liebe.

das Lächeln, das
Ihn als
sein Werk
erkennt.