meine eigene Farbenleere

meine eigene Farbenleere

ich protegiere
während ich
poetologiere
meine
VORNEVORNE-
Anhängerschaft
bis mein Anhänger
sie nicht mehr schafft
(bergauf und so)
oder sie mich überrollt
(bergab, du weißt).

lieber daher doch
im August und strammig
geheimnissen
im Nutznutzen.

Ausprechen

Ausprechen

Nieder mit dem
Bescheidenheits-Topos, das
unsere Sprache zu lange schon
regiert.
Und zurück mit den großen
Ideen und Würfen, die
man ihr zu lange schon
verwehrt.
Pfui über dieses neueste
Kastratenjahrhundert, das
unsere Fähigkeit
negiert.
Her hingegen mit allem dem,
was unsere Seele zu
lange schon nur
begehrt!

Das wollte ich
nur mal gesagt haben.

computergeschrieben

computergeschrieben

die moderne
hat den mond
wettlaufend
greifen lassen.
seit der siegerkür
wird jongliert.

ich mache ständig
alles neu, während ich mir zuwerfe,
nochmal wieder
und danach
noch neuer.

habe einmal…
in meiner bahnstadt
an der zeitung vorbei
im augenwinkel
den reißenden urstrom
gesehen. war gedrehten
kopfes aber doch nur
weiß bedachtes autohaus.

lese seitdem nicht mehr.
gebe mir stattdessen farben!
ALLEDIEICHWILL.

und, ‘idiotologen’, schnoddert
man sonnenbebrillt
auf das irgendwie hellere gestern,
da man im heute
nur noch für nichts kann –

und dennoch tut.
man hält sich;
umwoben.

Welterrettung (Rezept zur)

Welterrettung (Rezept zur)

denkt an Struensee
oder Joseph Zwo –
um hinkend wen zu nennen –
und dann gafft
in den Spiegeln euer Selbst.
na? sind die Augen nicht
ein Stückchen noch zu öffnen?

ein jeder wirke, was er kann,
statt Hoffnung aufzustoßen.
ein jeder glaube nur daran,
dass Möglichkeit die Menschen treibt
und auf dem Meer treibt dann noch
jeden, was ihn umtreibt.

Verheißung bringt
nur Treibhausgas.

WiederHOLUNG

WiederHOLUNG

der Tag dunkelt und ich
sehne mich nach alter Sucht,
für die ich keine Namen
erfinde,
um wenigstens noch etwas
zu haben in dieser Welt,
die ich mir bemalt habe,
bis sie mich zurückbemalte.

denn wir malen uns
in unserer Müle –
wenn ihr versteht? –
ganz ohne Mühe.
für den Schaden
muss man meist gar
nicht viel tun.

alles in Sprache
ist Sprache alles?
kann-nicht-nicht
und so weiter:
auch ohne Worte,
du weißt.
und du weist.
und ich nichts
und nicht mehr.

als Wassolls
sage ich dem Abend
Gutenmorgen
und lache mir meine
Gewohnheit zu können
zurück.

Bin ich? Ich denke,

Bin ich? Ich denke,

also, ob erdumwunden,
ungefunden oder
doch verbunden
unter Licht,
im Dunkeln oder
beidem mit dir
und ohne euch
und umgekehrt
im alles Drehen
zurückführbar
ins Über
und als Ansatz
nachzufühlen
im schummrigen Schema
des schemenhaft schummernden
Immernienichtsalles
des werdenden Endes
im Beginn des Endes
des Beginns

bin ich: schließlich.

sich entsagen

sich entsagen

ich höre auf
zu glasen,
zu ver, ein oder um
und räume meine
Kammern leer von
all dem Tand,
um ihn zu schmeißen
hier und dort
hin und fort,
um zu sehen,
was wird,
wenn ich Werke wirke,
die auf mich
zurück geworfen
mein Wirken werken
in den Spiegeln
all der Scherben,
auf denen ich
um Leben werbend
aus dem Nichts
ein Alles mache.

Und ich lache,
ja ich lache,
ob der Dinge,
die ich dabei mache,
ob des Bodens,
den ich schaffe,
ach so glasig,
dass ich breche,
auf und durch
und auch darauf,
je nachdem, wie’s
grade taugt,
da Glas, o Glas,
in seinen Formen
immer einen
Weg verstellt,
egal wie sehr
es Welt erhellt.