vom linguistic turn gedreht
beschwindelt habe ich
dummes Strampeln versucht,
bevor ich meinen
Zugang zur Welt
zu beschweigen begann.
einen Moment hielt ich
das für einen klugen
Gedanken, den ich
da habe, bis mir
die Folgen
vom linguistic turn gedreht
beschwindelt habe ich
dummes Strampeln versucht,
bevor ich meinen
Zugang zur Welt
zu beschweigen begann.
einen Moment hielt ich
das für einen klugen
Gedanken, den ich
da habe, bis mir
die Folgen
mit Mühe: von der Möglichkeit zu dichten
die Dichtung lebt,
so lange sie sich glaubt,
auf einer ihrer Eb’nen
die Wahrheit zu berühr’n
und reimend klebt
sie in deinem Haupt
und will dir neu begegnen,
um dich letztlich zu verführ’n.
und ich? ich dichte
mir Geniekult an
in jedem Umbruch,
den ich mache
und hoffe doch, dass
eines Tages man
das hält für
eine runde Sache.
Fragmente aus Notizen einer Zeit fragmentierender Gesamtdarstellungen. Oder: Eine Ade (Ode ade)
Postmoderne,
ach, wie gerne
glaubte ich,
du wärst Chimäre
und ich fände
neuen Halt.
doch halt!
Prost, Moderne,
auf die Wärme
deines Herds,
auch wenn du
deinen Schwung
verlierst in all den
neuen Windungen und
Verwickelungen.
denn eines noch,
bevor ich es vergess,
erst neulich da
erreichte mich ein Brief:
ein alter Freund,
der schrieb:
“modernes war
schon immer
post.”
gewichtsverlagerung
der kran steht unbewegt im licht der
sinkenden wintersonne und ich denke dass
das kein bild der wonne ist und gerade
deshalb als solches fruchtbar sein könnte
wenn ich ein gedicht schriebe über diesen
weißen kran und seine ungleichen schwingen
und wie ihn gewichte am boden im gleich-
gewicht halten, so dass sein haupt die
sonne o wonne so lange als möglich spürt
und ich will wurzeln
schlagen um nicht
auf glatten waldböden
zu taumeln
und ich will wurzeln
schlagen weil keine
waldböden glatt sind
doch noch, och
als programatik zu schwammig,
bedenkeswert doch,
momente lang schwank ich
und entscheide dann doch.
im geiste
mein noch.
das emblematische “kann ich?”
besteht immer noch,
selbst wenn antwort aufs “wann ich?”
mich kurz atmen lässt.
im geiste
ein doch.
leer hier mit den Leuten
Weite weitet weiter,
was geschmählert
schmaler doch nie wird,
und ich reite weiter
verwundert von den
Wundern meines wunden
Punkts: dieses Wundern,
dass ich selbst mein
Pferd bin und dann nicht.
Sippenhaft
die Implikation des
Gesagten ist die
Komplikation des
Gefragten, da niemand
je die Antwort kennt und
man dies jedoch zu
schnell verkennt und
sich doch wieder zu
einem Absolutismus bekennt,
den es so nie gab, gibt, geben
kann, da immer Zwischentöne
von schwarz, weiß und bunt
zu entdecken sind und
naja, hier sitze ich.
schlage ein Bein über
das andere und denke mich
verbunden. und das ist
zumindest ehrlich
empfunden.