Sie selbst aber sind sich die größte Plage.

Sie, ja Sie, ich höre Ihr
o tempora o mores
richtig, richtig, ganz genau,
ich stimme zu: o mores!

Die Zeit, in der wir leben, ist
tatsächlich sittlich roh.
Das Können, das man nutzen könnt,
bleibt ungenutzt und so

verändert nichts sich niemals hier –
was, wie? Der Andre sei
der Freiheit Feind und Grund drum der
Misere? Sollt ich frei

mich äußern dürfen, meint ich ehr,
die größre Plage sei
das Ich, das freudlich an mir zerrt
und zieht und niemals frei

mich in der Welt belassen will.
Wen wundert da, wenn auch
mein Handeln zwanghaft ist und sich
stets sehnt nach einem Rausch.

muße ich denn, muße ich denn?

muße ich denn, muße ich denn?

bei der Müßigkeit der Muse,
wenn man schreiben muss,
verwandle ichs in Wollen,
bis ich wieder kann.

doch die
Dürftigkeit des Dürfens,
diese Dringlichkeit des Dehnens
hin zu nie erreichten Grenzen-

o, wer kann da länger können?
ich ertrinke so bedarft.
und mein Wollen,
das will müssen. nein,
kein Mensch muss mußen
für den Müßiggang der Kunst.

denn die Kunst, die
kommt vom Können, und
können kann
man stets genug.

es gibt nichts Gutes,
außer man tutets.

tut, tut.