Abschied

Jason, oh Jason. Ich glaubte an dich, muss aber nun sehen:
  Beste Erziehung genügt letztlich dann später doch nicht.
Guter Heldenzucht entwachsen stürztest du doch
  tiefer ins Unheil als tief. Ratlos lässt du uns zurück.

Jason, oh Jason, was lehrst du uns nur? Dass besser genügsam
  man sei? Dass jeder einst fällt, rein zu sein, niemand vermag?
Rätselhaft bleibt, wozu man dies alles, das Leben genannt wird,
  leben soll, wenn selbst der Held endlich der Sünde verfällt.

Blickend dir nach, oh Jason, mein Jason, will ich bescheiden
  werden: edel und gut, einfach wohl auch und sehr still.

(Aus: Die Argonautensage. Kurznachrichten an Jason)

Jasons Ende

Jason, oh Jason, wie endest du nur? Akastos besteigt statt
  deiner zuhause den Thron. Flüchten musst du nach Korinth.
Kinder bekommst du gar drei mit Medea. Doch bald schon blickst sehnend
  du auf die Jugend, die schön, lieblich und frisch dir erscheint.

Wieder begehrst du die Tochter des Königs, Glauke mit Namen.
  Deine Werbung um sie hat auch tatsächlich Erfolg:
Kreon, der Vater, gibt ihre Hand dir und du sprichst erst jetzt mit
  deiner Gemahlin und lügst ihr was vor. Jason, oh Jason, warum?
Glaubtest du wirklich, es hätte Erfolg? Medea durschaut dich,
  weiß, was geschieht, und verflucht deine Vermählte und dich.

Kreon verweist sie darauf noch des Landes, der Wahnsinn ergreift sie:
  Listig vergiftet sie so Vater und Tochter, die Braut.
Damit jedoch ist Medea zufrieden noch nicht und so mordet
  sie auch die Kinder dahin. Jason, du kommst hier zu spät:
Fliehen siehst du Medea nur noch, kannst nicht mehr so hoffen,
  rächend zu finden die Ruh'. Stürz in dein Schwert dich darum.

(Aus: Die Argonautensage. Kurznachrichten an Jason)

Letzte Abenteuer der Helden

Schiffbruch und andere Hürden erschweren den Heimweg im Weitern,
auf dass du endlich verstehst: Wunder sind's, Planungen nicht.

(Aus: Die Argonautensage. Kurznachrichten an Jason)

Neue Verfolgung der Kolcher im Land der Phäaken

Schutz durch Alkinoos schafft euch der Fakt geschwinder Vermählung.
Und die Verfolger tun was? Bleiben aus Angst schlicht vor Ort.
Ohne Medea nicht zu fahren, ist ihnen ein Leichtes:
Frieden lieben sie sehr, meiden zuhause den Zorn.
Mag auch Aietes fluchen daheim, so fern ist er ihnen.
Gut wirkt nun für den Moment alles. Drum, Jason, brich auf.

(Aus: Die Argonautensage. Kurznachrichten an Jason)

Weitere Heimfahrt der Argonauten

Habt ihr sogar getrotzt der Gefahr von Charybdis und Skylla?
Denkt stets daran: Die Gefahr findet ihr immer in euch!

(Aus: Die Argonautensage. Kurznachrichten an Jason)

Die Argonauten, verfolgt, entkommen mit Medea

Einmal gefrevelt führe kein Weg zurück, sagt Medea,
während umzingelt ihr seid, Umkehr unmöglich für euch.

Folglich dann lockt in den Hinterhalt ihr den Bruder, Absyrtos,
welcher euch eifrig verfolgt, mordet ihn kläglich dahin.
War denn tatsächlich jedoch, die Umkehr für euch so unmöglich?
Wäre nicht Buße der Weg? Buße, die Gnade erhofft?
Wär denn der Vater Aietes, so gänzlich des Worts nicht empfänglich?
Jason, Medea, ich weiß, Liebe lässt euch nicht die Wahl.

Ob es so kommen musste, frag ich mich dennoch bisweilen.
Tiefer und tiefer führt euch nun die Gewalt mit hinab.

(Aus: Die Argonautensage. Kurznachrichten an Jason)

Medea raubt das goldene Vlies

Deine gefundene Gattin verschafft dir das goldene Vlies, ja,
aber dein Feind wird nicht ruh'n ohne den letzten Versuch,
dich und die deinen zu schlagen, in letztem verzweifelten Akte.
Fasse dich, Jason, sei schnell. Schütze die Gattin in spe.

(Aus: Die Argonautensage. Kurznachrichten an Jason)